Davongerannt?

Warum Gott Sie nie aufgibt

Zoom
Greg Laurie
«Wenn ich Christ werde, kann ich nicht mehr so leben, wie ich will!», denken viele Menschen – und rennen lieber vor Gott davon als zu ihm zu laufen. Dabei ist Gott gar kein Bösewicht… Gedanken dazu von Pastor Greg Laurie.

Vor vielen Jahren verlor ich meinen etwa dreijährigen Sohn Jonathan in einem Hotel. Er drückte fürs Leben gern die Knöpfe im Fahrstuhl und an dem Tag rannte er vor zum Fahrstuhl. Als ich um die Ecke kam, sah ich nur noch, wie sich der Fahrstuhl schloss – mit Jonathan drin, ganz allein. Ich bekam Panik und raste zur Lobby, wo die Rezeptionistin am Telefon war. «Ich hab meinen Sohn im Hotel verloren. Rufen Sie bitte den Sicherheitsdienst, Spezialeinheiten, die Polizei, die Marine… Helfen Sie mir, meinen Sohn zu finden!» Doch die Frau, immer noch am Telefon, liess mich warten. Also rannte ich zurück zum Fahrstuhl und hielt panisch auf jedem Flur, rief Jonathans Namen. Endlich fand ich ihn im fünften Stock; er stand einfach dort, nichts war passiert.

Gott ist gut

Genauso rennt Gott auch hinter Ihnen her. Vielleicht glauben Sie, dass er Ihnen allen Spass verderben will, aber das stimmt überhaupt nicht. Die Bibel sagt, dass Gott gut ist. In Psalm 106, Vers 1 steht: «Dankt dem Herrn, denn er ist gut, und seine Gnade hört niemals auf!»

Sind Sie schon einmal vor Gott davongerannt, weil Sie dachten, er würde Ihr Leben durcheinanderbringen? Die Bibel erzählt eine Geschichte von jemandem, der genau das versucht hat. Er hiess Jona. Wenn wir den Namen hören, denken wir normalerweise an Jona und den Wal. Vielleicht haben wir diese Geschichte auch als Mythos abgetan. Aber die Geschichte ist wahr, Jesus hat selbst davon gesprochen (Matthäusevangelium, Kapitel 12, Vers 40). Die Bibel spricht zwar nicht von einem Wal, die direkte Übersetzung ist «See-Monster». Aber egal, was das für ein Monster war, Gott brauchte es, um den Mann zu verschlucken, der versuchte, vor ihm wegzurennen. Gott hat immer das letzte Wort.

Und er sagte zu Jona: «Geh in die grosse und mächtige Stadt Ninive und kündige ihren Bewohnern mein Strafgericht an! Denn ihre Bosheit schreit zum Himmel, ich kann sie nicht länger mit ansehen!» Das zeigt uns, dass Gott nicht nur gut ist, sondern auch liebt. Die Menschen aus Ninive, zu denen Jona sprechen sollte, waren böse. Und trotzdem liebte Gott sie. Er wollte ihnen eine zweite Chance geben.

Flucht mit Konsequenzen

Jona hoffte, dass Gott Ninive verurteilen und zerstören würde. Er war ein patriotischer Israelit. Und er hatte Angst davor, dass Gott Ninive vergeben könnte – deshalb wollte er nicht dorthin gehen. Und so fuhr er mit dem Schiff in die entgegengesetzte Richtung. Im Buch Jona steht: «Jona machte sich auf den Weg – aber in die entgegengesetzte Richtung! Er floh vor dem Herrn und kam zunächst in die Hafenstadt Jafo. Dort fand er ein Schiff, das gerade nach Tarsis segeln sollte. Er bezahlte das Geld für die Überfahrt und ging an Bord.» (Jona, Kapitel 1, Vers 3)

Während der Überfahrt nach Tarsis kam mit einem Mal ein Sturm auf. Aber das war nicht irgendein Sturm: Er war so stark, dass sogar die Seeleute Panik bekamen. Sie waren Stürme und Wellen gewohnt, aber so etwas Heftiges hatten sie noch nie erlebt. Gott liess diesen Sturm zu, um Jonas Aufmerksamkeit zu erhalten. Jona hatte die Wahl. Und er entschied sich, zurück zu Gott zu laufen.

Gottes Megaphon

Vielleicht haben Sie in Ihrem Leben gerade eine Krise durchlebt oder sind dem Tod ganz knapp entkommen. C. S. Lewis schrieb: «Gott flüstert zu uns in unserer Freude, er spricht durch unser Gewissen, aber schreit in unserem Schmerz. Es ist sein Megafon, eine taube Welt aufzuwecken.» Manchmal nutzt Gott Leid und Schmerz oder – wie in Jonas Fall – einen Sturm, um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen und uns zu zeigen, dass wir ihn brauchen.

Gott liebte die Menschen aus Ninive und gab ihnen durch Jonas Botschaft eine zweite Chance. Er verschonte sie. Und ich will Ihnen sagen: Gott liebt auch Sie! Egal, was Sie getan haben, er wird Ihnen vergeben. Aber Sie müssen diese Dinge hinter sich lassen und sich verpflichten, Jesus nachzufolgen.

Die einzige Rettungsleine

Ich bin kein Prophet und wurde auch noch nie vom Fisch verschluckt, aber ich habe eine Botschaft für Sie: Es gibt nur eine einzige Rettungsleine, die Gott uns aus dem Himmel zugeworfen hat. Das ist sein Sohn, Jesus Christus, der in einer Krippe geboren wurde, an einem Kreuz starb und drei Tage später vom Tod auferstand. Er steht nun an Ihrer Lebenstür und klopft an. Wenn Sie seine Stimme hören und ihm öffnen, dann kommt er zu Ihnen. Das ist Ihre Antwort – Ihre einzige Hoffnung.

Gottes Pläne für Sie sind besser als jeder Plan, den Sie sich selbst überlegen könnten. Jesus sagte: «Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss.» (Johannes, Kapitel 10, Vers 10). Gott liebt die Menschen so sehr, dass er sie nie aufgibt. Er rennt Ihnen heute hinterher. Laufen Sie vor ihm davon?

Zum Thema:
Gott persönlich kennenlernen
Ehrlich zu beantworten: 11 Fragen, die Jesus heute noch genau so stellen würde
Paul Bruderers Glaubensweg: «Ich wollte glauben, aber konnte nicht mehr!»
Ganz praktisch erklärt: Wie man Christ wird

Datum: 18.01.2021
Autor: Greg Laurie / Rebekka Schmidt
Quelle: Christian Post / Übersetzt und bearbeitet von Jesus.ch

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Schlaue Sprache
Grüss Gott! Wann haben Sie sich zum letzten Mal so richtig aufgeregt? Ist ihnen da auch schon mal so ein Spruch rausgerutscht wie der in der...
Hält Gott unsere Gefühle aus?
Ist Zweifeln im christlichen Glauben erlaubt? Darf man enttäuscht sein, auch über eine – vielleicht gar nicht eingetroffene – Antwort von Gott,...
Gottes Logik
Für viele klingen die «Seligpreisungen» von Jesus rätselhaft. Dabei zeigen sie den Weg zum Leben – gerade weil sie so anders sind.
Durchhalten und Mut finden
Manchmal führt das Schicksal hinab in ein tiefes, finsteres Tal, das kein Ende zu haben scheint. Doch mitten in der Trauer gibt es Trost, Hoffnung...

Information

Anzeige