Marsch fürs Läbe 2015

Lebensrechts-Demo im Clinch mit der Zürcher Stadtpolizei

Zum «Marsch fürs Läbe» 2015 werden am 19. September 2015 etwa 3000 Personen erwartet. Das wären nochmals einige hundert mehr als im letzten Jahr, die öffentlich das uneingeschränkte Lebensrecht für Ungeborene, Behinderte und Kranke fordern.

Zoom
Marsch fürs Läbe 2014
Auch der Trägerkreis wächst. Als zweite politische Partei neben der EDU ist neu auch die EVP dabei und auch die Schweizerische Evangelische Allianz zeigt Flagge in Sachen Lebensrecht. Dass der Charles Morerod, der Bischof von Freiburg mitzieht, könnte zu einer zusätzlichen Mobilisation katholischer Christen führen. Im Programm wirken dieses Jahr u.a. Charles Morerod, Bischof von Freiburg, Marc Jost, Pfarrer und Präsident des Grossen Rats des Kantons Bern, sowie Nationalrätin und EVP-Präsidentin Marianne Streiff mit.

Kundgebung neu in Zürich-Oerlikon

Doch der Lebensrechtsmarsch bleibt umkämpft. Immer wieder wurden Marschroute und Austragungsort der Kundgebung verschoben. Trotzdem konnte auch die fünfte Austragung im letzten Jahr nur dank eines Grossaufgebots der Polizei, die Wasserwerfer einsetzte, zu Ende geführt werden. Rund 200 Linksautonome hatten zu massiven Störaktionen angesetzt.

Zoom
So ein Bild wird man künftig nicht mehr sehen: Daniel Regli ist als Präsident des «Marsch fürs Läbe» zurückgetreten. (Bild: www.marschfuerslaebe.ch)
Für den Marsch 2015 hatte die Stadtpolizei Zürich erneut einen anderen Austragungsort bestimmt. Sie wollte die Kundgebung auf einem abgelegenen Parkplatz an der der Thurgauerstrasse nahe der Stadtgrenze in Zürich Nord platzieren. Ein Schauplatz ohne Zuschauer gewesen. Die Marsch-Veranstalter mit OK-Präsident Daniel Regli protestierten gegen dieses "Abschieben". Schliesslich bewilligte die Polizei den zentral gelegenen Marktplatz beim Bahnhof Zürich-Oerlikon. Dies ist bereits der fünfte Platz, den die Behörde dem «Marsch fürs Läbe» zugewiesen hat – in insgesamt sechs Veranstaltungsjahren.

«Marsch wird abgeschoben»

Das OK vom «Marsch fürs Läbe» hat den neuen Platz in Oerlikon «wohl oder übel» akzeptiert. Doch mit der Marschroute ist es nicht einverstanden und hat beim Bezirksrat Rekurs eingereicht. Warum? Die Polizei hat vorgeschlagen, den Marsch möglichst aus dem Zentrum Oerlikons herauszuführen. Gemäss Vorstellung der Bewilligungsbehörde soll die Masse der Demonstranten primär durch wenig belebtes Wohn- und Gewerbegebiet marschieren. Das finden die Veranstalter als Ungleichbehandlung. Andere Gruppierungen hätten nach wie vor das Recht, ihre Demonstrationen im Stadtzentrum abzuhalten. Der Marsch fürs Läbe sei hingegen «aus wenig plausiblen Gründen nach Zürich Nord abgeschoben» worden, teilt des OK mit. Mit der schlechten Route wolle die Polizei dem Anlass nun noch zusätzlich Öffentlichkeit entziehen, wird vermutet. Dieses Verdrängen interpretieren die Veranstalter als sukzessives Aberkennen des Demonstrationsrechts. Dagegen wehren sie sich. Nun muss eine dem Stadtrat übergeordnete Stelle darüber befinden, ob die Bewilligungspraxis der Stadtpolizei gegenüber dem Marsch fürs Läbe rechtens ist.

Ungeachtet der Behinderungen gehen die Vorbereitungen für den Grossanlass weiter. Die deutlich verstärkte Trägerschaft lässt die Organisatoren auf wachsende Resonanz und Teilnehmerschaft hoffen.

Zum Thema:
Kanada: 25'000 Teilnehmer beim «Marsch für das Leben»
Ein grosses Fest des Lebens: Marsch fürs Läbe: Auch Behinderte gehören zu uns!
Das Leben – ein Geschenk: «Ich habe meine Abtreibung überlebt»

Schweizer Studie zeigt: Pränatale Tests bedeuten für 9 von 10 «Trisomie 21»-Kinder den Tod

Datum: 10.06.2015
Quelle: idea Schweiz

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Heilsarmee Zürich
Ukrainische Geflüchtete feiern Weihnachten dieses Jahr mit sehr gemischten Gefühlen. Traditionsgemäss jeweils am 6. und 7. Januar. Die Heilsarmee...
Agentur C
In einer gross aufgelegten Aktion wurden am vergangenen Mittwoch, 21. Dezember in neun Zeitungen der Schweiz Anzeigen geschaltet – um die Leser auf...
Nik Gugger
Der Titel ist Programm seines Buches. Der EVP-Nationalrat Nik Gugger hat ein biografisches Buch über seinen aussergewöhnlichen Weg vom indischen...
Über 1'000 Teilnehmende
Das Schicksal der Glaubensverfolgten darf uns nicht gleichgültig sein. Das bezeugten am 14. Dezember mehr als 1.000 Teilnehmende an der CSI-Mahnwache...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...