Kein Lebensrechtsmarsch

«Marsch fürs Läbe» schrumpft zur Platzkundgebung

Am 17. September 2016 hätten rund 3'000 Lebensrechts-Aktivisten durch die Berner Altstadt ziehen sollen. Doch der 7. Marsch fürs Läbe wird kein Demonstrationsumzug sein. Das Berner Polizeiinspektorat hat das inzwischen bereits dritte Gesuch des «Marsch fürs Läbe»-Komitees abgelehnt. Dieses sah eine reduzierte Marschroute vom Helvetiaplatz zum Bundesplatz vor.

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Marsch fürs Läbe 2015 in Zürich.
Wegen befürchteter Störungen durch Linksautonome kann die Polizei den Schutz eines Bekenntnismarsches nicht garantieren. Dies teilten die Behörden den Veranstaltern mit. Sie erklärten, dass sie bereit seien, eine Kundgebung auf dem Bundesplatz zu bewilligen. Immerhin. Aber eine beklemmende Frage bleibt im Raum stehen: Soll es nicht mehr möglich sein, in der Schweiz eine friedliche Demo für den Schutz des Lebens durchzuführen?

OK akzeptiert den Entscheid

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Die Organisatoren des 7. Marsch fürs Läbe haben entschieden, das Verdikt der Berner Behörden zu akzeptieren. Am 18. März reichte sie ein nächstes Gesuch gemäss den Vorstellungen der Polizei für eine Platzkundgebung ein. Auf der Webseite des «Marsch fürs Läbe» heisst es, man werde aber weder «an Ort treten, noch sich ausbremsen» lassen. Die Kundgebung vor dem Bundeshaus solle dazu dienen, möglichst viele neue Aktivisten aus allen Landesteilen für einen symbolischen Marsch nach Bern zu gewinnen.

Der Name bleibt

Obschon es im Herbst keinen Bekenntnismarsch geben wird, wird die politisch-kirchliche Kundgebung noch immer «Marsch fürs Läbe» genannt. Die Veranstalter argumentieren, dass dieser Name nach der Durchführung von sechs Märschen weithin bekannt sei. Zudem würden in vielen Städten der Welt ebenfalls «Märsche für das Leben» stattfinden. Das OK werde nach Möglichkeiten suchen, 2017 wieder einen Bekenntnismarsch in einer Schweizer Stadt durchzuführen. Eine Namensänderung sei aus diesen Gründen verworfen worden. Das OK wird anfangs April die Eckwerte der Veranstaltung festlegen. Da der Marsch ausfällt, werde man zahlreiche Ideen für einen Ausbau mit zusätzlichen attraktiven Programmpunkten vorgelegt, heisst es von Seiten des Organisatoren. 

Breite Trägerschaft

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Der «Marsch fürs Läbe» wird von vierzehn christlichen Organisationen und zwei politischen Parteien (EDU und EVP) verantwortet. Neben der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) ist 2016 auch wieder die EVP Schweiz in der Trägerschaft vertreten. Am Morgen des 17. September wird zudem auf der Berner Schanze das «Gebet voraus» stattfinden.

Zum Thema:
Lebensrechtskundgebung: Bern befürchtet Krawalle bei Marsch fürs Läbe
In Planung: «Marsch fürs Läbe» 2016 auf dem Bundesplatz? 
6. Marsch fürs Läbe in Zürich: Bunter Bekenntnismarsch, linke Attacken und Papstsegen

Datum: 21.03.2016
Quelle: idea Schweiz

Kommentare

Nachdem immer wieder Kritiken laut werden, dass die staatlichen Organe - in Deutschland - "auf dem rechten Auge blind" seien, scheint es in den letzten Jahren immer mehr in die Richtung zu tendieren, dass man (auch?) auf dem "linken Auge" zwar nicht blind ist, der linken Gewalt aber nur sehr zurückhaltend begegnet. Wie soll man sonst verstehen, dass in der Vergangenheit Gegner von solchen Märschen Teilnehmer bespuckt und geschlagen haben, ohne dass die dabei stehende "Ordnungsmacht" eingegriffen hat?

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