Nirgendwo werden so viele Priester getötet wie in Mexiko
Im letzten Jahr wurden in keinem Land so viele Priester ermordet wie in Mexiko. Freikirchliche Christen stehen ebenfalls vor Problemen. Gleichzeitig ist in Mexiko ein Aufbruch festzustellen.
Zwei Frauen des Chiapa-Volks in Mexiko
In mehreren Landesteilen ist religiöse Diskriminierung ein Problem. Weltweit wurden 2014 vierzehn katholische Pastoren getötet, fünf davon in Mexiko. Zudem wurden mehrere protestantische wie katholische Pastoren gekidnappt.
Christliche Leiter anderer Denominationen würden von kriminellen Gruppen bedroht. «Das Erstarken krimineller Gruppen in verschiedenen Gebieten der Nation schränkt die Religionsfreiheit ein», stellen die Menschenrechtler von «Christian Solidarity Worldwide» (CSW) fest. Oft würden christliche Gemeinschaft als attraktiv für Schutzgeld-Erpressung angesehen und als Ort zur Geldwäsche. Wer nicht mitmacht, kann vor Problemen stehen. Zudem denken Banden-Führer, dass Gemeindeleiter ihren Einfluss schmälern könnten und dass sie gegen ihre Absichten sind.
Übergriffe in christlichem Land
Dazu kommt, dass manche Bundesstaaten teilautonom sind. Zwar ordnet die Verfassung auch in diesen teils indigenen Gebieten Religionsfreiheit an – doch Stammesälteste stellen die Teilnahme an religiösen Bräuchen über die Rechte der Minderheiten. Dazu kann etwa Diskriminierung beim Abfall von althergebrachten Ritualen hin zu einer anderen Denkrichtung gehören. Dies kann dazu führen, dass der Zugang zu Wasser und Elektrizität erschwert wird.
Nach längerer Abwesenheit ist deshalb der 125-Millionen-Staat Mexiko wieder auf dem Weltverfolgungsindex von «Open Doors» erschienen, auf Rang 38. In indigenen Gebieten wurden beispielsweise Mitglieder evangelischer und pfingstlicher Bewegungen Opfer von Übergriffen.
Offene Herzen
Wie wenig andere Staaten wird Mexiko von Gewalt und Kriminalität heimgesucht. Doch es gibt auch eine Bewegung in die andere Richtung. Der geistliche Hunger im riesigen lateinamerikanischen Reich wächst. Erst vor kurzem berichtete Livenet, wie sich in einem Gefängnis nach einem Jüngerschaftskurs der «Baja Christian Ministries» rund 2'000 Häftlinge dem Christentum zuwandten.
Und die zahlreichen Christen, welche im Rahmen des «Global Outreach Day» ihren Glauben den Mitmenschen vorstellten, stiessen im vergangenen Jahr auf offene Ohren.