Als unglaubliche Gebetserhörung bezeichneten einheimische Christen das, was in der vergangenen Woche in Nepal entschieden wurde: Das Land soll eine föderale und säkulare Republik werden; Nepal ist demnach offiziell kein hinduistisches Land mehr. Verfolgung wird es aber vermutlich weiterhin geben, erklärt K.P. Yohannan von «Gospel for Asia».
Frauen in Nepal
Seit 2007, nach Ende des Bürgerkrieges, sollte Nepal eine neue Verfassung bekommen. Doch die verschiedenen politischen Parteien konnten sich nicht darauf einigen, ob Nepal ein hinduistisches Land bleiben oder eine säkulare Nation sein solle. Die Diskussion zog sich über Jahre hin, bis nach dem schweren Erdbeben im April dieses Jahres entschieden wurde, nun eine endgültige Verfassung zu verabschieden.
Gewalttätige Demonstrationen
K. P. Yohannan (GFA)
Seither hatte sich immer mehr Spannung im Land aufgebaut. «Die religiösen Fundamentalisten wollten keine neue Verfassung, keine Demokratie oder ein säkulares Land. Sie wollten ein radikales hinduistisches Land bleiben», erklärt K.P. Yohannan vom Missionswerk «Gospel for Asia» (GFA). Doch gerade für Christen würde das Leben in einem streng hinduistischen Land äusserst schwer, da das Ausleben anderer Religionen und Glaubensrichtungen sehr eingeschränkt wäre. Bei Demonstrationen hinduistischer Aktivisten starben in den vergangenen Wochen um die 40 Personen, darunter 11 Polizisten und ein Kind, berichtet Mission Network News.
«Das ist eine Gebetserhörung!»
In der vergangenen Woche wurde nun abgestimmt. Trotz der vielen Proteste stimmten nur 21 der insgesamt 601 Abgeordneten des Parlaments für eine hinduistische Nation. «Ich glaube wirklich, dass dies die Antwort auf die Gebete von zehntausenden von Menschen in der ganzen Welt ist», freut sich Yohannan. «Was bedeutet dies für die Arbeit Gottes? Ich glaube, Gott wird diese Menschen weiterhin nutzen, um die Liebe Jesu zu verdeutlichen.»
Als Reaktion auf die Entscheidung führten hinduistische Extremisten Bombenanschläge auf zwei christliche Kirchen aus. Deshalb ist auch weiterhin Gebet für die Christen in Nepal notwendig. Yohannan: «Die Kirche darf nun ganz legal existieren. Aber Verfolgung und Probleme und auch andere Dinge wird es vermutlich immer geben.»