Ruby Graupera-Cassimiro hatte 45 Minuten lang keinen Puls mehr. Die Ärzte riefen die Familie und sagten, dass sie nichts mehr tun können. Doch die Angehörigen beteten. Eine Krankenschwester ging auf die Knie. Plötzlich kam das Echosignal zurück.
Nach einem routinemässigen Kaiserschnitt hatte Ruby Graupera-Cassimiro hatte 45 Minuten lang keinen Puls mehr.
Ein Team von mehr als einem Dutzend Ärzten und Schwestern arbeiteten hart daran, Ruby Graupera-Cassimiro wiederzubeleben. Doch dann gaben sie die Hoffnung für die 40-Jährige aus Deerfield Beach auf. Ihr Herz hatte ohne Vorwarnung nach einem routinemässigen Kaiserschnitt aufgehört zu schlagen.
Ihr Mann, ihre Mutter und ihre Schwester mussten sich nun verabschieden, nachdem sie wenige Stunden vorher ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht hatte. Die lebensrettenden Massnahmen wurden eingestellt. Alle schauten auf den Monitor, der den Herzschlag anzeigte, bereit, den Todeszeitpunkt zu registrieren.
«Ein Wunder»
Doch das Unmögliche geschah. Ein Echozeichen des Herzschlags war zu vernehmen. Und noch eines und noch eines. Nach wenigen Stunden konnte Ruby wieder mit einfachen Kritzeleien mit der Familie kommunizieren, ihr Gesicht war noch unter der Atemmaske.
«Es gibt nur wenig, das ich in der Medizin sah, das unerklärlich war oder ein sogenanntes Wunder», sagt Anthony Dardano, Chefarzt des Boca Raton Regionalspitals. «Doch als ich von dieser Geschichte hörte, dachte ich sofort an ein Wunder.» Bereits ein Tag später konnte Ruby von der Maschine entfernt werden, nachdem sie am 23. September fast gestorben wäre.
«Gott positionierte die richtigen Leute»
Ein Wunder ist geschehen, die frischgebackene Mutter lebt.
Die Ärzte fanden heraus, dass es sich um eine Fruchtwasserembolie handelte. Selten kann es vorkommen, dass Flüssigkeit, welche das Baby umgibt, in den Blutkreislauf und das Herz gelangt. Unverhofft kann dies zum Stopp der Zirkulation führen. In vielen Fällen, so die Ärzte, werde dies erst nach dem Tod festgestellt. Doch 45 Minuten ohne Puls leben, sei sehr ungewöhnlich.
Vor kurzem ging Graupera-Cassimiro zurück ins Spital, um dem Team, das um ihr Leben gekämpft hatte, unter Tränen zu danken. «Gott hatte die richtigen Leute am richtigen Ort platziert», betonte Ruby.
Schrei zu Gott
Nach der Geburt habe sie gesprochen, «dann wurde sie bewusstlos», erinnerte sich Doktor Jordan Knurr. Weitere Ärzte und Schwestern eilten herbei und versuchten sie während zwei Stunden zu beleben. Dann hörte ihr Herz auf zu schlagen. Doch 45 Minuten lang führten sie eine Herzmassage durch, wechselten sich ab, um nicht zu ermüden. Elektroschocks wurden ebenfalls eingesetzt. Doch nichts geschah. Ihre Mutter schrie, Gott solle sie an ihrer Stelle sterben lassen.
Nachdem sich die Familie verabschiedet hatte, wurden sie von der Krankenschwester Julie Ewing aus dem Raum gebracht. Sie hielten sich an den Händen und beteten, Ewing sogar auf den Knien. Dann kam eine andere Schwester heraus und sagte: «Betet weiter, ihr Herz schlägt wieder.» Freudengeschrei setzte ein. «Es war ein komplettes Wunder von Gott. Es war eine Antwort auf das Gebet. Wir waren alle dabei und haben es gesehen.»
«Ich bin sehr dankbar»
Ruby wachte auf, ohne zu wissen, was geschehen war. Sie meinte, sie sei gerade mit dem Kaiserschnitt fertig gewesen. Alle sagten, sie solle die Augen öffnen und sie wunderte sich, warum man sie nicht schlafen liess. Als sie dann sah, dass die Familie weinte und Verwandte sogar aus Miami angereist waren, merkte sie, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.
Ruby leidet an keinen Folgeschäden. Das Hirn funktioniert normal und keine Verbrennungen von den Elektroschocks sind da. Ebenfalls sind keine Quetschungen von der Herzmassage vorhanden. Und so schloss sie beim Wiedersehen mit den Ärzten und Schwestern: «Wenn ihr aufgehört hättet, bevor die 45 Minuten vorbei waren – ich weiss nicht… Alles was ich weiss, ist dass ich dankbar bin, hier zu sein. Ich weiss nicht, warum ich diese Möglichkeit erhalten habe, aber ich bin sehr dankbar.»