http://www.alhayattv.net Es wird immer wieder über das Kopftuch diskutiert und gestritten. Der Koran Vers 33.59, aus dem der Kopftuchpflicht abgeleitet wird, ist recht unpräzise und man könnte ihn als Designvorlage in unzähligen Varianten zur Produktion in die Kopftuchfabriken geben. Aber würde man nur nach dem Koran gehen, wäre auch das Gebet nicht 5mal am Tag zu bestimmten Zeiten in einem bestimmten Ritus zu verrichten; auch der Vers zum Alkoholverbot ist nicht viel präziser; so ziemlich jeder islamische Ritus und Glaube könnte in unzähligen Varianten interpretiert werden. Im sunnitischen Islam, zu dem sich ca. 80% der Muslime aller Welt bekennen jedoch, greift man auf eine Präzisierung zurück durch die Aussprüche Mohammeds, dem Verständnis der Gefährten Mohammeds und die verbindliche Lehrmeinungen der vier Rechtsschulen. Was diese zur Verschleierung sagen, möchte ich hier kurz darstellen. Ibn Abbas, der Cousin Mohammeds und höchste Korangelehrte, sagte, dass mit dem Jilbab in dem Vers 33.59, ein Gewand gemeint ist, das die Frau von oben bis unten bedeckt. Die vier Rechtschulen von Abi Hanifa, Al-Shaafe3ey, Malik und Ahmad sind sich einig. Eine Frau muss ihren gesamten Körper inklusive Hände und Gesicht bedecken und es dürfen keine Körperrundungen zu sehen sein. In der Rechtschule des Abi Hanifa gibt es eine kleine Ausnahme. Wenn man sich in einer Gesellschaft befindet, die nach islamischen Moralvorstellungen rein ist und es keine großen Verführungen gibt, dann darf die Frau ihr Gesicht und ihre Hände offen zeigen, der Rest muss natürlich verschleiert bleiben. Im sunnitischen Islam gibt es also tatsächlich kein Kopftuch, sondern nur eine Ganzkörperverschleierung, wie sie auch hier in Deutschland zunehmend unter den muslimischen Frauen Verbreitung findet. Wie wir gesehen haben, ist diese Ganzkörperverschleierung eine Pflicht einer jeden freien Muslima. Warum sage ich hier bewusst jeder „freien“ Muslima? Weil es den muslimischen Frauen, die als Sklavinnen gehalten wurden nicht erlaubt war sich voll zu verschleiern und den freien Frauen ähnlich zu sein. Über Omar dem rechtgeleiteten Kalifen wird berichte, dass er eine Sklavin schlug, weil sie sich verschleierte. Hier wird das Paradox verständlich dem wir ausgesetzt werden wenn wir Aussagen hören wie „Der Schleier ist meine Freiheit und Würde.“