Im Mittelpunkt stehen der Koran und die Person Mohammeds. Sie gelten als unantastbar und werden nicht hinterfragt. Ebenso erhaben ist der Gott «Allah». Glauben heisst, sich diesen Autoritäten unterordnen.
Was für die Juden das Alte Testament und für die Christen die Bibel aus Altem und Neuem Testament ist, das ist für die Moslem der Koran. Sie betrachten ihn als das verbindliche Wort Gottes. Er enthält die sogenannten Offenbarungen an Mohammed, wie sie seine Anhänger wenige Jahrzehnte nach seinem Tod niederschrieben. Er ist in 114 Kapitel, genannt Suren, unterteilt; die längste am Anfang, die kürzeste am Schluss.
Für die Moslem ist der Koran das letzte Wort Gottes an die Welt. Altes und Neues Testament seien zwar ebenfalls göttlich inspiriert, jedoch später von Christen und Juden verändert worden. Abweichungen zum Koran werden immer zugunsten des Koran interpretiert. Denn er besitze die letzte Autorität (Sure 33,40).
«Unveränderter» Koran
Noch zu Mohammeds Lebzeiten kursierten allerdings verschiedene mündliche wie schriftliche Überlieferungen seiner Aussprüche. Sie wurden von Kalif Othman (644 bis 656 n. Chr.) zum heutigen Koran zusammengefasst. Alle anderen Versionen liess der Kalif vernichten. Zudem seien Hunderte von Vertrauten Mohammeds bei der Schlacht von Yamama 633 n. Chr. gefallen, die viele nur mündlich tradierte Worte gekannt hatten. Der Koran ist also keineswegs von Anfang an unverändert.
Sogar Selbstkritik findet sich innerhalb des Koran. Mohammed konnte etwas – nach Allahs Willen – vergessen haben (Sure 87,6-7), Satan ihm eine falsche Offenbarung untergeschoben haben (Sure 22,52), oder Allah selbst tauschte manche Passagen gegen bessere Offenbarungen aus (Sure 16,101.106).
Grundlegende Inhalte
Wesentliche islamische Glaubenssätze sind das Bekenntnis zu Allah als dem «einzigen Gott», das von einem frommen Moslem täglich gesprochen wird, und der Glaube an Engel als seine Boten. Moslems glauben ferner, dass Allah sich auch durch die Bibel offenbart hat, auch wenn die Evangelien nachträglich verfälscht worden seien. Allein der Koran verdiene ungebrochenes Vertrauen.
Eine besondere Rolle spielt die Person Mohammeds. Er ist nicht nur der Begründer des Islam, sondern auch der grösste in der Reihe der Propheten. Jesus sei nur zu den Juden gesandt worden, er hingegen habe einen Auftrag für die ganze Welt.
Die Fünf Säulen
Am Tag des Gerichts schliesslich werden alle Menschen nach ihren Werken beurteilt. Die Moslems kommen ins Paradies, mit oder ohne vorhergehender Sündenreinigung; Nichtmoslems werden für immer in ein Feuerloch verdammt.
Neben diesen grundlegenden Lehraussagen bestehen fünf praktische Anweisungen für das Leben eines Moslem:
das Glaubensbekenntnis «Es gibt keinen Gott ausser Allah, und Mohammed ist sein Prophet»,
die fünfmal täglich Richtung Mekka zu sprechenden rituellen Gebete,
die Almosen für Bedürftige (1/40 des Einkommens),
der Fastenmonat Ramadan, an dem tagsüber weder Essen noch Trinken erlaubt sind, sowie
einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka (oder einem leichter erreichbaren «heiligen Ort»).
Islam heisst Unterwerfung
Eine inoffizielle sechste Säule ist der «Heilige Krieg» zur Ausbreitung des Glaubens. «Islam» heisst «Unterwerfung». Entsprechend teilt er die Welt ein in zwei Bereiche: das «Haus des Islam» und das «Haus des Krieges». Im Haus des Islam regiert bereits der «richtige Glaube» auf allen Gebieten des individuellen und öffentlichen Leben; es handelt sich also um einen islamischen Staat. Im Haus des Krieges hat der Islam noch nicht die politische Vorherrschaft, sollte sie aber gewinnen, bis am Ende die ganze Welt zum «Haus des Islam» wird. In einer andersgläubigen Umgebung leben zu müssen ist darum für einen überzeugten Moslem bestenfalls eine vorübergehende Notlösung.
Schliesslich betrachten die Moslems Allah als eine absolute Gottheit. Ihr Wille ist Gesetz. Er tut, was er will, und legt sich nicht fest. Einen Gott, den man persönlich anreden könnte, gibt es im Islam nicht. So geht es auch nicht darum, ihn zu erkennen oder zu lieben, sondern allein, ihm zu gehorchen. Allah als liebender Vater, dessen geliebtes Kind man sein könnte: Das ist im Islam nicht vorstellbar.
Quellen:
Josh McDowell, Das kann ich nicht glauben, CLV-Verlag www.efg-hohenstaufenstr.de
Bearbeitung: Jens Kaldewey