Der Bund Schweizer Baptistengemeinden enstpringt einer Erweckungsbewegung und einer neuen Entdeckung der Taufe in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Baptisten allgemein kommen aus der englischen puritanischen Bewegung des 17. Jahrhunderts und stehen innerlich der Täuferbewegung aus dem Zwinglischen Umfeld des 16. Jahrhundert nahe.
Geschichte
Die ersten Baptistengemeinden in der Schweiz gehen zurück auf den missionarischen Einfluss von J.G. Oncken, dem Gründer der zweiten Baptistengemeinde auf dem europäischen Kontinent (1834 in Hamburg). Die erste Schweizer Gemeinde wurde 1847 im Toggenburg gegründet und ging später in der 1849 gegründeten Baptistengemeinde Zürich auf. Die Bildung eines Bundes der Baptistengemeinden in der Schweiz erfolgte 1923 mit acht Gemeinden. 1932 entstand das Diakoniewerk Salem in Zürich.
Der Bund Schweizer Baptistengemeinden ist verbunden mit der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) und mit dem Baptistischen Weltbund (BWA). Seit deren Gründung im Jahre 1954 gehört er auch der Europäischen Baptistischen Mission (EBM) an. Er gehört zur Schweizerischen Bibelgesellschaft, zum Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AGCK) und steht der Evangelischen Allianz nahe.
Selbstverständnis
Der Bekenntnisschwerpunkt liegt nicht, wie das der Name vermuten lässt, bei der Taufe, sondern in der Bildung von Gemeinden gläubig getaufter Menschen. Durch die Taufe, die den Glauben voraussetzt und Bekenntnis des Glaubens ist, kann man Mitglied einer Baptistengemeinde werden. Die Glaubenstaufe wird durch vollständiges Untertauchen vollzogen. Gottesdienste und Abendmahlsfeiern sind öffentlich. Die Baptistengemeinden sind vereinsrechtlich organisiert. Obwohl zu einem Bund gehörend, ist jede Gemeinde autonom und regelt alle ihre Angelegenheiten selbständig. Die finanziellen Bedürfnisse werden durch freiwillige Zuwendungen der Mitglieder gedeckt.
Aufgabenschwerpunkte
Die Hauptaufgabe der Baptistengemeinden liegt in der vielgestaltigen Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus als Gnadenangebot Gottes und als Ruf zum Glauben. Ihr Ziel ist die Sammlung der Glaubenden in Gemeinden, die nach neutestamentlichem Vorbild aufgebaut sind. In diesen Gemeinden werden Menschen zu einem verantwortungsbewussten christlichen Leben und Dienst angeleitet und motiviert.
Der Bund Schweizer Baptistengemeinden in Zahlen
Zum Bund, der fast ausschliesslich auf den deutschsprachigen Raum beschränkt ist, gehören 10 Gemeinden mit zusammen rund 1200 Mitgliedern, die von dreizehn Predigern betreut werden. Einige missionarische Mitarbeiter sind in der Europäischen Baptistischen Mission oder in anderen Missionswerken im Ausland tätig.
Weltweit gibt es in mehr als 115 Ländern mit zusammen rund 200'000 Gemeinden etwa 50 Millionen getaufte Mitglieder. Zu Baptistengemeinden halten sich weltweit weitere etwa 100 Millionen Menschen.