Beziehung

Kann Liebe sterben?

«Ich bin verzweifelt. In unserer Ehe ist jede Liebe erkaltet. Ich halte das nicht mehr aus. Was soll ich nur machen?»

Jeder braucht Liebe. Jeder könnte lieben. Warum gelingt es uns oft so mittelmässig bis schlecht? Liebe kann sterben. Sie verkümmert, erkaltet und stirbt aufgrund von Vernachlässigung und mangelnder Aufmerksamkeit. Keine gemeinsamen Interessen, keine gemeinsamen Ziele und wenig oder gar keine Kommunikation. Keine Romantik. Nichts. Die Partner sehnen sich nach einer positiven Geste des anderen: nach einem Lächeln, einer Berührung, einem lieben Wort. Aber da ist nichts. Keine Ehe kann unter solchen Umständen lange überleben.

Liebe muss sich entwickeln

Ein Problem ist, dass die Partner niemals gelernt haben zu lieben. Sie glauben, romantische Gefühle wären gleich Liebe, aber sie sind nur wie ein Eckstein, auf dem man aufbauen kann. Romantik steht am Anfang einer Beziehung. Aber erst die Liebe macht aus einem romantischen Erlebnis eine Erfahrung für das ganze Leben. Um sagen zu können, dass man liebt, muss man den anderen wirklich kennen und ihn nicht nur durch eine rosarote Brille betrachten.

Es ist es unabdingbar, einen Menschen wirklich kennenzulernen, wenn man eine erfüllende, lebenslange Partnerschaft anstrebt. Wenn Sie nicht wissen, was in dem anderen steckt, dann stellen Sie vielleicht irgendwann einmal fest, dass das, was aus ihm herauskommt, nicht das ist, was Sie brauchen, wollen oder womit Sie leben können.

Sich ganz hingeben

Um tief und hingebungsvoll lieben zu können, muss man bereit sein, zu opfern. Letztlich muss man bereit sein, das Wertvollste zu geben, das man besitzt - sich selbst. Viele Ehen scheitern, weil die Partner nicht dazu bereit sind. Wirkliche Liebe erfordert, dass man mit dem anderen über seine innersten Beweggründe sprechen kann. Da gibt es soviele unausgesprochene Ängste und schlechte Erfahrungen, welche in einem Gespräch zu Streit führen können. Man redet über ein aktuelles Problem, wird aber von der eigenen Vergangenheit gesteuert. Man muss bereit sein, sein Innerstes zu offenbaren. Viel machen das nicht, weil sie befürchten, der Partner bekomme dadurch noch mehr Angriffsfläche. Natürlich setzt man sich damit möglicherweise einer Kritik oder auch möglichen Verletzungen aus. Aber wenn man nur ein Teil von sich preisgibt, dann ist keine wirkliche Kommunikation möglich.

Viel tun sich schwer damit, zu offenbaren, was man denkt. Männern erwarten von sich, dass sie handeln. Gefühle haben keine Priorität. Aber das ist nicht richtig. Gefühle gehören zur Persönlichkeit jedes Menschen, selbst wenn sie bei einigen wenig entwickelt sein mögen.

Bedenken Sie einmal Folgendes: Einige Menschen haben das starke Bedürfnis, ihre Gefühle durch Berührungen und zärtliche Worte offen zum Ausdruck zu bringen. Andere haben das starke Bedürfnis, mit Zärtlichkeiten verwöhnt zu werden. Gefühle sind für sie ein wichtiger Teil des Lebens. Wieder anderen ist es peinlich, Gegenstand solcher Gesten zu sein oder selbst Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Sie haben auch Gefühle, können sie aber nicht ausdrücken.

Einige Menschen brauchen die Kommunikation, andere sind lieber allein. Wie dem auch sei, mann muss dem Partner sagen, wie man fühlt und welche Erwartungen man hat. Zu oft verhaltet man sich so, als ob der Partner dazu fähig sein müsste, Gedanken zu lesen. Und, man beleidigt sich noch, wenn er das nicht kann.

Unfähig sich darzustellen

Nicht alle Menschen können oder wollen sich zum Beispiel einem anderen gegenüber spontan äussern. Sie können sich nicht liebevoll erklären. Dabei ist es nicht etwa so, dass sie nichts empfinden. Sie haben es nicht gelernt, Liebe spontan zu zeigen. Oft fürchten sie, etwas Falsches zu sagen oder ausgelacht zu werden. Vielleicht fühlen sie sich auch einfach gehemmt, weil es ihnen an Vorbildern fehlt. Die Situation macht sie verlegen, sie sind unfähig, sich selbst richtig darzustellen. Wenn sie sich bedrängt fühlen, weichen sie aus und werden laut in dem vergeblichen Bemühen, das zu sagen, was sie nicht ausdrücken können.

Wir müssen lernen, das zu verstehen. Akzeptieren Sie den Partner so wie er ist und versuchen Sie ihm soviel Vertrauen entgegenzubringen, bist er fähig wird, seine Blockaden abzulegen. Lernen Sie, in seinem Herzen zu lesen. Wer in der Partnerbeziehung und Ehe glücklich ist, ist auch mit seiner Gesamtsituation zufrieden; eine positive innere Einstellung; auch der Glaube, mit einer persönlichen Gottesbeziehung hat einen positiven Einfluss.

Wenn wir keine Zeit für den Ehepartner haben, müssen wir uns nicht wundern, wenn etwas schief läuft. Wenn wir nicht auf Gefühle eingehen, werden Probleme auftauchen. Ehe funktioniert nicht von selbst, sondern wir müssen etwas dafür tun - körperlich, emotional und geistig.

Gleichgültig, wie Ihre momentane Situation aussieht: Sie und Ihr Ehepartner können miteinander eine wunderbare Liebesbeziehung haben, die schöner ist als in jedem Liebesroman. Folgen Sie Gottes guter "Wegbeschreibung", und lernen Sie, wie man ein Leben lang verliebt bleibt.

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Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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