Abtreibung

Die Schuldgefühle sind immer noch da

«Mein Kind wäre nun 8 Jahre alt. Bis heute habe ich den Eingriff nicht überwunden. Ich bin jetzt Ende 30, ledig, ohne Kinder. Vielleicht habe ich die Chance verpasst, jemals Mutter zu werden.» *

Weiter berichtet die Frau: «Damals fühlte ich mich nicht bereit für ein Kind. Die Beziehung zum Vater war zerbrochen, ausserdem hatte ich gesundheitliche Probleme und nahm fruchtschädigende Tabletten. Da stellten die Ärzte einen Abbruch nicht einmal in Frage. Aber manchmal denke ich, Gott straft mich für den Abbruch, denn eine ernste Beziehung hatte ich seitdem nicht mehr.»

Abtreibungen gelten in unserer Gesellschaft als ein persönliches Recht der Frau. Aber dass viele Frauen nach einer Abtreibung in eine tiefe seelische Krise rutschen, die Jahre andauern kann, darüber wird nicht gern geredet. Trauer, Angst, Schuldgefühle, Zorn oder Einsamkeit nach einem Abbruch sind tabu und viele Frauen bleiben mit ihrem Kummer allein.

Gott will trösten

Ja, Gott ist für das Leben. Er ist das Leben. Und Gott hat sich am Tag der Abtreibung nicht von Ihnen abgewendet. Er war bei Ihnen. Es zerbrach auch sein Herz. Er wollte Sie in den Arm nehmen und trösten. Gott ist kein Tyrann, der jede Gelegenheit sucht, in der wir etwas falsch machen, oder Entscheidungen treffen, von denen wir nicht genau wissen, ob sie gut oder schlecht sind.

Gott will uns nichts heimzahlen. Er liebt uns, leidet mit und steht mit offenen Armen da. Unsere Schuld ist vergeben. Er möchte, dass Sie heil werden. Er möchte Ihnen das wahre Leben mit einem tiefen Frieden und echter Freude neu schenken.

Hilfe annehmen

Suchen Sie sich Hilfe und Beistand von Ihrem Partner, Ihren Eltern oder Freunden. Vertrauen Sie ihnen an, wie es Ihnen wirklich geht und welche neuen Probleme durch die Abtreibung entstanden sind. Bleiben Sie mit ihren Gefühlen nicht allein. Sie sind nicht die einzige; wenige Frauen stecken eine Abtreibung einfach so weg. Trauern Sie gemeinsam mit anderen um Ihr Kind.

Dem toten Kind Ehre erweisen

Das Wissen, dass Ihr Kind nicht leben durfte, das schmerzt. Akzeptieren Sie, dass es tot ist. Vielen hilft es, dem Kind einen Namen zu geben und es in Gedanken zu beerdigen, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Manchen hilft es, dem Kind einen Brief zu schreiben, in dem man es um Vergebung bittet und zum Ausdruck bringt, was man fühlt.

Vertrauen Sie Ihr Kind dem Vater im Himmel an. Es hat in den Armen Gottes einen würdevollen, guten und liebevollen Platz. Vertrauen Sie darauf, dass es Ihrem Kind jetzt sehr gut geht und dass es Ihnen vergeben hat.

Die Autorin möchte ungenannt bleiben; ihr Name ist der Redaktion bekannt.

Zum Thema:
Schweizerisches Weißes Kreuz 
Rat und Hilfe für Schwangere 
Mutter mit 16: Warum ich nicht abgetrieben habe
Der einfache Griff zur «Pille danach»


Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Zielbewusst und entspannt
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt, was man im neuen Jahr anders machen möchte. Viele...
Mut zum eigenen Tempo
Beneiden Sie andere Menschen, die Aufgaben schneller bewältigen als Sie? Sind Sie ungeduldig mit sich selbst? Dann sollten Sie vielleicht einmal über...

Anzeige