Behinderung und Gemeindeleben

«Barrieren müssen ausgeräumt werden»

«Begabt, behindert, berufen.» Unter diesem Motto trafen sich auf dem Schönblick in Schwäbisch Gmünd etwa 80 Menschen mit und ohne Behinderung aus ganz Europa.

Zoom
Wer «stark» oder «schwach» ist, lässt sich auf den ersten Blick nicht immer gleich erkennen.
Aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Grossbritannien, Spanien, Rumänien und der Ukraine kamen die Teilnehmer zusammen. Anlass war die 11. Tagung des «PerspektivForums Behinderung», die in diesem Jahr gemeinsam mit dem «European Disability Network» (EDN) durchgeführt wurde. Dabei ging es insbesondere um die Frage, wie sich das Leben in christlichen Gemeinden in den einzelnen europäischen Ländern für Menschen mit und ohne Behinderung derzeit gestaltet. Ausserdem diskutierte man, welche praktischen Anregungen hilfreich sein können und welche Chancen sich hier zukünftig bieten.

Voneinander lernen

Das «PerspektivForum Behinderung» vertritt bereits seit 15 Jahren die Ansicht, dass eine Gemeinde ohne Menschen mit Behinderungen eine «behinderte» Gemeinde ist. Denn vieles lässt sich voneinander lernen. So kann beispielsweise auch für eine Mutter mit Kinderwagen eine Rampe hilfreich sein. Andererseits sind Menschen, die vielleicht aufgrund einer Behinderung äusserlich «schwach» wirken, tatsächlich «stark» und können so eine wichtige Stütze für das Gemeindeleben sein.

Besonders von den bei der Tagung vertretenen osteuropäischen Ländern konnte man eindrücklich erfahren, mit welcher Kreativität Fahrstühle gebaut oder gegenseitige Hilfen organisiert werden.

Schwächen eingestehen

Wer also in erster Linie «stark» oder «schwach» ist, lässt sich auf den ersten Blick nicht immer gleich erkennen. Umso schwieriger wird es, wenn sich kaum einer traut, authentisch zu sein oder sogar zu seinen Schwächen und Fehlern zu stehen. «Ist das nicht auch eine Art Behinderung», fragte ein Teilnehmer.

Der Wunsch der Tagungsteilnehmer konnte man so zusammenfassen: Die Türen in den Gemeinden sollen sich von innen öffnen, sichtbare und unsichtbare Barrieren ausgeräumt werden, sodass alle Menschen, die Jesus beruft, willkommen sind.

Mehr zum Thema:
Behinderung: Offen zum Leiden stehen

«Die ersten Begegnungen sind stets die schwierigsten»

Datum: 22.10.2012
Autor: Martina Köninger
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Was es mit DIR zu tun hat
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...
Praisecamp 2023
Das Praisecamp 2023 ist Geschichte. Hier ein kleiner Rückblick
Praisecamp 2023
Das Praisecamp 2023 ist Geschichte. Hier ein kleiner Rückblick
Praisecamp 2023
Das Praisecamp 2023 ist Geschichte. Hier ein kleiner Rückblick

Anzeige