Heilsarmee-General für verstärkten Kampf gegen den Hunger
Zu einem verstärkten Kampf gegen den Hunger hat der Internationale Leiter der Heilsarmee, General André Cox, aufgerufen. Er begrüsste zugleich die Forderung von Papst Franziskus nach mehr Bescheidenheit der Wohlhabenden und ruft die Politik zur Verantwortung.
André Cox, Internationaler Leiter der Heilsarmee
Nach Angaben der Vereinten Nationen leiden derzeit 842 Millionen Menschen in aller Welt an Unterernährung. Laut Cox, der auch Schweizer Wurzeln hat, sitzen in Entwicklungsländern 66 Millionen Grundschulkinder hungrig im Unterricht, davon 23 Millionen in Afrika. Gleichzeitig würden in der «entwickelten Welt» Lebensmittel in bisher nie gekanntem Ausmass verschwendet. Allein in Grossbritannien landeten jährlich 4,2 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll.
Cox zufolge tragen Projekte der Heilsarmee in aller Welt dazu bei, dass die «Ärmsten der Welt» Landwirtschaft und Viehzucht betreiben können. Mikrokreditprogramme ermöglichten es Menschen, kleine Unternehmen zu gründen, damit sie ihre Familie ernähren können. «Auch in den Industrieländern helfen Lebensmittelausgaben und Ernährungsprogramme der Heilsarmee den schwächsten Gliedern der Gesellschaft», so Cox. Er freue sich, dass Papst Franziskus die Anliegen, für die sich die Heilsarmee seit fast 150 Jahren einsetze, durch die Medien wieder in die Öffentlichkeit gerückt habe.
Den Gott der Gerechtigkeit anrufen
Der 59-jährige General rief zugleich zum Gebet auf: «Wir müssen den Gott der Gerechtigkeit anrufen, dass er die Herzen derjenigen bewegt, die Macht und Einfluss haben, um die Welt zu verändern.» Cox appellierte ferner an die führenden Politiker der Welt, «mit gerechter Politik und wirtschaftlichem Engagement» bei der Lösung des Hungerproblems zusammenzuarbeiten.
Die Mitglieder der Heilsarmee und andere Menschen sollten laut Cox ihr eigenes Leben überprüfen und ihren persönlichen Lebensstil verändern. Dies schliesse ein Nachdenken darüber ein, «woher unser Essen kommt und was wir essen».
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