Die australische Gemeinde Hillsong prägt seit Jahren die weltweite Worship-Kultur. Aber nicht nur das; sie unterstützt auch Gemeindegründungen. In Deutschland bestehen seit 10 Jahren Hillsong-Kirchen. Dies wurde am Wochenende in Konstanz und Düsseldorf gefeiert.
Brian Houston, Gründer der Hillsong Church in Sidney, gratuliert zu 10 Jahren Hillsong in Deutschland.
Bobbie und Brian Houston
Brian Houston, der Gründer der Hillsong Church in Sidney (Australien), verbrachte zusammen mit seiner Frau Bobbie das ganze Wochenende bei seinen Hillsong-Freunden in Deutschland. In Sidney ist er es gewohnt, vor Tausenden Leuten zu predigen, in Konstanz und Düsseldorf waren es jeweils einige Hundert Besucher, die das zehnjährige Jubiläum mitfeiern wollten. Trotzdem: Hillsong entspricht auch in Deutschland einem Bedürfnis und wächst.
FAZ schreibt ausführlich über Phänomen «Hillsong»
Die renommierte deutsche Zeitung «Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)» nahm das Jubiläum zum Anlass, über einen Gottesdienst zu berichten – und beleuchtete dabei ausgewogen die Vor- und Nachteile der charismatischen Kirche. Die Bibel werde wortgetreu ausgelegt. «Christlicher Glaube wird zur spirituellen Erfahrung», stellt der Autor fest. Nicht trockene Liturgie, sondern Emotionen seien wichtig. «Ist das alles völlig harmlos?», fragt der Redaktor.
Sei der Grund für die hohen Besucherzahlen, dass herkömmliche Gottesdienste «zu kalt» geworden seien? Ein Seelsorger der Gemeinde berichtet dem FAZ-Autor, in seiner früheren Kirchengemeinde habe er sich nie wohl gefühlt und nicht einmal gewusst, ob der Pfarrer ihm überhaupt zuhöre. Über die Hillsong-Gemeinde in Konstanz sagt er: «Hier habe ich einen Gott gefunden, in dessen Schoss ich mich setzen und zu dem ich 'Papi' sagen kann.»
«Gibt es noch Raum für Skepsis?»
Hillsong Deutschland feierte am Wochenende das 10-jährige Jubiläum.
Die Hillsong-Gemeinde entstand in Australien, wo Pastor Brian Houston sie im Jahr 1983 gründete. Sie gehört heute zur bedeutendsten Strömung der Pfingstbewegung, der charismatischen Bewegung, die gemäss FAZ rapide wächst. Dieser Trend habe auch auf Deutschland übergegriffen: «Die Charismatiker glauben an die Gaben des Heiligen Geistes. Dazu gehört zum Beispiel Weisheit, Glaubenskraft, aber auch die Fähigkeit zur Wunderheilung. Es soll um Emotionen gehen, nicht um staubtrockene Liturgie.»
Der FAZ-Autor fragt, ob diese Lebensweise wirklich Freiheit bringe: «Gibt es inmitten der emotionalen Entfesselung noch Raum für Skepsis?» Er kommt zu dem Schluss, dass sich Rationalität und Spiritualität nicht zwingend ausschliessen müssten. Das habe zum Beispiel das Buch «Ist da jemand? Gott und meine Zweifel» von der Journalistin Beatrice von Weizsäcker gezeigt, die sich zu ihrem Glauben bekennt, obwohl ihr Verstand Gott nicht habe erfassen können.
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