Eine grosse Zeit unseres Lebens verbringen wir an der Arbeit. Daniel Wyss sieht es als grossartige Möglichkeit, Menschen als Zimmermann zu dienen. Wunder begleiten ihn dabei. Doch das wichtigste ist, Gottes Gedanken für die Mitmenschen zu erkennen.
Daniel Wyss
Daniel Wyss aus Thun ist 28 Jahre alt und ein leidenschaftlicher Zimmermann. Er liebt seinen Beruf, die vielen abwechselnden Tätigkeiten und Materialien. Am meisten liebt er aber, mit anderen Menschen unterwegs zu sein und ihnen Gutes zu tun. Der Arbeitsplatz ist ein Ort, wo er sich in Menschen investieren und ihnen Gutes tun kann. Viele Lektionen hat er von Jesus gelernt und wurde dadurch zu einem Mann geformt, der einen guten Einfluss auf sein Umfeld hat.
Eine Krise wird zum Schlüsselerlebnis
In seiner Jugend investierte er sich leidenschaftlich als Jungscharleiter. Dort lernte er, sich in andere Menschen zu investieren. In einem Sommerlager fiel ein Junge durch sein Verhalten negativ auf. In Daniels Abwesenheit entschieden die Leiter, dass der Junge nicht mehr tragbar sei. Das durften sie zwar, doch für Daniel war es, als würde man auf seinem Herz herumtrampeln. Man hätte doch einen Weg finden können, um den Jungen auffangen zu können. Der «schwierige» Junge wurde nach Hause geschickt, doch der Schmerz in Daniels Herz blieb.
In seiner Not begann Daniel, Jesus zu suchen. Dieses Suchen wurde ein Schlüssel für sein ganzes Leben. Er lernte Gott auf einer viel tieferen Ebene kennen. Was mit einer traurigen Geschichte im Sommerlager begann, führte zu einer tiefen und persönlichen Beziehung mit Jesus.
In der Schule Gottes
Als Jugendlicher erlebte Daniel eine gewisse Zeit viele kleine Unfälle. Es war nichts Schlimmes – wegen derer Häufigkeit aber auffällig. Eine Mücke im Auge, Misstritte, Pannen und ähnliches. Das war seltsam. Besonders eindrücklich wurde es, als Daniel feststellte, dass diese Dinge immer dann passierten, wenn er andere Leute verurteilte.
Da stiess er in der Bibel im Hebräerbrief ab Kapitel 12, Vers 6 auf die Passage «Denn wen der Herr liebt, den erzieht er streng». Dadurch, dass Gott nur die Personen erzieht, die er wirklich liebt, entdeckte er Gottes Liebe für sich. Jetzt verstand er, dass Gottes ihn auf diese Weise lehrte, liebende Gedanken für seine Mitmenschen zu haben. Im Lauf der Jahre lernte er, Gottes Gedanken über Menschen immer besser zu erkennen.
Angeleitet vom Heiligen Geist
Daniel Wyss
Daniel lernte ausserdem, dass Gott sich auch für die kleinen Dinge interessiert. Wenn er beispielsweise am Morgen sein Werkzeug zusammenpackt, verspürt er oft einen Impuls vom Heiligen Geist, gewisses Werkzeug mitzunehmen. Manchmal versteht er diese Impulse nicht und zögert zuweilen auch. Er hat aber gelernt, diesen Impulsen nachzugehen und erlebt oft, wie sich diese Eindrücke bestätigen. Letztlich staunt er, wie der Heilige Geist ihn bewegt, genau die richtigen Werkzeuge und auch die präzise Anzahl Schrauben bei sich zu tragen. Daniel sieht die Fürsorge Gottes in seiner Arbeit als Liebesbeweis. Es ist als würde Gott sagen: «Ich interessiere mich selbst für die unwesentlichsten Dinge deines Lebens.» Wenn Gott sich um diese Details in seinem Leben kümmert, dann will er sich nicht nur um die wichtigen, sondern auch um die kleinen Dinge im Leben seiner Mitmenschen kümmern.
Ermutiger sein
Bei einem Arbeitskollegen spürte er Minderwertigkeitskomplexe. Deshalb begann Daniel, ihm Komplimente zu machen und seinen Wert als Menschen zu betonen. Immer mehr begann dieser Kollege, ihm das Herz auszuschütten. Gottes Wertschätzung für diesen Mann hatte Daniels Herz berührt und er konnte nicht anders als ihn ebenfalls wertzuschätzen. Und der Arbeitskollege hörte auch immer aufmerksamer zu, wenn Daniel von seinen Erlebnissen mit Jesus erzählte.
Schnupperlehrling erlebt Kraft des Gebets
Isolationsmaterial kann ja wirklich sehr jucken. Das musste auch ein Schüler erfahren, der eine Schnupperwoche in Daniels Firma machte. Er klagte über schmerzhaftes Jucken bei seinen Knien. Daniel fragte, ob er für das Knie beten könne. Nach kurzem Gebet drückte das Gesicht des Teenagers Erstaunen aus. Ohne Kommentar hielt er Daniel das andere Knie hin und sagte: «Dafür auch noch.» Und erneut schien das Jucken sofort nachzulassen. Ganz lustig war es, als er Daniel in vollem Ernst die Kehrseite zuwandte und sagte: «Und jetzt noch für den Po.» Nach einem weiteren kurzen Gebet war das Jucken vollständig verschwunden.
Nachdem der Bursche eine Weile gearbeitet hatte, kam er wieder zu Daniel: «Es beisst mich wieder.» Darin lag natürlich die Aufforderung zum Beten. Doch jetzt erwiderte Daniel: «Du kannst selbst beten und Jesus sagen, dass du diese Schmerzen nicht mehr willst.» Nach einiger Zeit kam er und sagte: «Beten funktioniert wirklich.»
Gottes Gedanken erkennen
In den letzten Jahren hat Daniel viele Heilungen und Wunder erlebt. Das übernatürliche Wirken Gottes zu sehen, begeistert ihn sehr. Doch das treue Dienen im Natürlichen betrachtet er als genauso wichtig. Ob übernatürlich oder natürlich: Der Herzschlag ist stets derselbe. Es geht darum, Gottes Gedanken zu erkennen und danach zu handeln.
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