Mahlzeiten und Fahrdienste

Kirchen und Sozialbehörden spannen zusammen

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Wenn es darum geht, ohne Geldverdienen in der Gesellschaft zu helfen, geben Kirchen und Freikirchen ihrer Botschaft Hand und Fuss – meistens in fruchtbarer Zusammenarbeit mit den Sozialbehörden.

«Die Winterthurer Kirchen lancieren einen Mahlzeitendienst für Personen in der Stadt Winterthur, die sich nicht selber versorgen können», berichtet das Nachrichtenmagazin idea Schweiz am 4. April. «Betagte, suchtkranke oder psychisch beeinträchtigte Menschen können sich ab Montag 6. April von Montag bis Freitag eine Mahlzeit gratis nach Hause liefern lassen. Die Initiative aus den Reihen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Winterthur AGCK wird von der Stadt Winterthur begrüsst und deshalb in Koordination mit der Anlaufstelle Suchthilfe und Prävention der Stadt Winterthur durchgeführt. Finanziert wird der Dienst von den Kirchen sowie der Quellenhof-Stiftung.»

Ehrenamtliche Helfer

«Zur AGCK Winterthur gehören die reformierte, römisch-katholische und christkatholische Kirche sowie die evangelische Allianz. Die operative Leitung des Dienstes liegt bei Marcel Mettler von der Quellenhof-Stiftung, in deren 'Kochpark' die Menus produziert werden», so idea weiter. «Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bringen die Mahlzeiten zwischen 10 und 12 Uhr zu den Haushalten. Die Helferinnen und Helfer entsprechen den Voraussetzungen des BAG entsprechen und werden die Mahlzeiten wenn immer möglich ohne direkten Kontakt zu den Bestellern ausliefern.» In einem zweiten Schritt soll auch ein kostenpflichtiges Angebot für betagte oder kranke Menschen auf die Beine gestellt werden.

Region Thun: Fahrdienste und mehr

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Simon Meier
«In Thun offerieren wir jetzt Fahrdienste für Menschen, die dringende Fahrten machen müssen», erklärt Simon Meier, Leiter des Ressorts «Diakonie» der Evangelischen Allianz Thun EARTH. Ein Bus der Pfingstgemeinde, in dem auch ein Rollstuhl Platz hat, steht dafür samt Fahrer zur Verfügung. «Wir sind nicht für Notfälle da – das deckt das Rote Kreuz ab –, aber für sonstige dringende Fahrten, zum Arzt zum Beispiel, stehen wir zur Verfügung.» Die Anfragen werden über die zentrale Hotline 033 552 00 20 koordiniert. «Diese Dienstleistungen wollen wir über Corona-Zeiten hinaus aufrechterhalten», sagt Simon Meier.

In Steffisburg hatten Vertreter der christlichen Kirchen im Gespräch mit Behörden die Frage gestellt, welche Dienste am ehesten nötig seien. Es kam heraus, dass Einkaufsdienste für Senioren und Seniorinnen ein echtes Bedürfnis sind, wo sich Christen nun engagieren.

Was geschieht mit den Obdachlosen?

«Ein Thema, das uns im Moment in der Region Thun beschäftigt, sind die Obdachlosen und Randständigen», sagt Simon Meier weiter. «Sie müssen von 9 bis 17 Uhr auf der Strasse sein, können nirgendwo einen Kaffee oder ein Bier nehmen, und wenn es kalt wird, wird ihre Situation prekär.» Es habe unter Randständigen auch schon Corona-Fälle gegeben – im Moment werden mehrere Pfadi-Heime in der Region Thun für solche Fälle eingerichtet. «Aber wo sich Menschen, die den ganzen Tag auf der Strasse sind, auf einen Kaffee treffen können, da sind wir aktiv am überlegen», so Meier. «Eine mobile Kaffeebar? Kirchen öffnen, wo zumindest genügend grosser Raum wäre?» Die behördlichen Einschränkungen machen es für einige Bevölkerungsgruppen besonders schwierig, aber die Christen der Region Thun sind dabei, kreativ Hilfen und Lösungen zu finden.

Zum Kontakt

Zum Thema:
Dossier «Coronavirus»
Newsticker Schweiz: Gemeinden und Werke zu Coronazeiten
Griechenland: Evangelische Christen bewähren sich in der Coronakrise
Leben auf Sparflamme?: Es gibt auch grosse Chancen

Datum: 07.04.2020
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / idea Schweiz

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