Als Pastor
Bonane in einem Pygmäendorf eine Bibelstunde begann, entschieden sich acht
Menschen für Jesus. Heute, nach nur etwa acht Jahren, sind daraus fast 3'000
Kirchen in sechs Ländern entstanden.
Pastor Ndinga
steht schon früh auf, um die Fallen, die er im Regenwald aufgestellt hat, zu
überprüfen. Wie die meisten Pygmäen hat er gelernt, auf diese Weise zu jagen. Wieder
zuhause zieht er sich um, schnappt seine Bibel, holt einen seiner Jesusjünger
ab, und dann gehen beide in eine Hausgemeinde. Dort beraten sie die Leiter und
die anderen Jesusjünger und ermutigen sie zu Schritten, durch die sie im
Glauben wachsen können – oft anhand einer Entdecker-Bibelarbeit («Discovery
Bible Study», DBS). Die Beratung geschieht wie nebenbei, je nach den Fragen und
Kommentaren der Teilnehmer. Und immer hält Pastor Ndinga Ausschau nach Leuten,
die ebenfalls ihr Haus öffnen wollen für solch einen Bibelkurs. Sein Ziel:
Gottes Geist soll jedes Pygmäendorf verändern.
Der Anfang
Es fing an mit
Pastor Bonane; er kam in Ndingas Dorf, um Kleider und Essen zu verteilen. Und
er sagte, die Kinder der Pygmäen müssten lernen und zur Schule gehen. Und er
hatte einen Vorschlag dazu. – Warum wollte er ihnen helfen? Ndinga wurde
neugierig.
«Pygmäen», das
sind Stämme von kleinwüchsigen Menschen; die erwachsenen Männer sind im Schnitt
1,50 m gross. Man findet sie in 14 afrikanischen Ländern; die meisten der
984'000 Pygmäen leben in sechs Ländern Zentralafrikas.
Pygmäen wurden
von den Mächtigen links liegen gelassen und oft schlecht behandelt; manchmal
haben sie keine Staatsangehörigkeit, bekommen keinen Ausweis, werden von ihrem
Land vertrieben und erhalten weder Gesundheitsversorgung noch Bildung. Im
Völkermord in Ruanda (1994) und im Bürgerkrieg im Kongo kamen über 20'000 von
ihnen ums Leben. Nach Ansicht von Experten hatten Kirchen in anderen
Volksgruppen in Zentralafrika Mühe, in den Pygmäen vollwertige Menschen zu
sehen; deshalb sind sie bisher kaum erreicht worden.
Ein Gott, der
ihn liebt
Ndinga fragte
Pastor Bonane: «Warum helfen Sie uns?», und Bonane antwortete: «Gott liebt die
Pygmäen und will ihr Bestes.» Ja, diesen Gott wollte Ndinga auch kennenlernen!
Er stellte viele Fragen, und Bonane antwortete geduldig. Eine Woche später
zeigte Bonane Ndinga und anderen, wie man eine DBS-Gruppe leitet, und mehrere
Wochen lang kamen sie zusammen, hörten Bibel-Geschichten, stellten viele Fragen
und teilten einander mit, was sie entdeckt hatten.
Acht Leute in der
Gruppe wurden zu Jüngern Jesu; andere wehrten ab: «Bonanes Gott ist ein
Ausländer.» Ndinga und die sieben anderen wurden getauft und trafen sich immer
wieder mit Bonane. Eines Tages sagte Ndinga, er habe die Jesus-Geschichten in
einem Nachbardorf erzählt. Also brachte Bonane Ndinga bei, dort ebenfalls eine
DBS zu gründen.
Eine grosse
Rolle im Reich Gottes
Ein Jahr später waren
es schon 14 Gruppen, die erste Tochtergruppe von Ndinga hatte schon selbst neue
Gruppen gegründet – die Gemeinde ging in die dritte Generation, und es waren
schon 25 DBS-Gruppen. Über 270 Pygmäen waren zu Jesusjüngern geworden!
Im Dezember 2015
hatte sich diese Bewegung von den beiden Dörfern ausgebreitet in ein weiteres
Pygmäendorf und sogar andere Volksgruppen «angesteckt»: 58 Kirchen, jetzt in
der 9. Generation, und über 600 neue Christusnachfolger! Drei Jahre später, im
Dezember 2018, waren es in sechs Ländern 2'816 Kirchen in der 10. Generation
mit 145'755 Jesusnachfolgern.
Manche meinten,
Pygmäen wäre keine richtigen Menschen – aber diese kleinen Leute haben das
Reich Gottes ausgebreitet! Sie mögen klein sein, aber Pygmäen spielen in der
Geschichte des Reiches Gottes, die in diesem Jahrhundert geschrieben wird, eine
grosse Rolle.
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