Gospel auf der Strasse

«Eine Gruppe Jugendlicher öffnete sich gleich für Jesus»

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Toby Meyer (Bild: toby-meyer.ch)
Gerade auch in dieser schwierigen Zeit zieht der Musiker Toby Meyer als «Strassenmusiker» durch die Schweiz. Auf Bahnhöfen, in Einkaufszentren und Fussgängerzonen erreicht er die Passanten mit der Botschaft, dass Gott sie bedingungslos liebt.

Toby Meyer, im letzten Jahr starteten Sie zur musikalischen «Tour de Suisse», wie ist die Tour bisher verlaufen?
Toby Meyer:
Vorgesehen habe ich es als Versuchsprojekt. Ich habe einfach mal bei der Polizei in den Schweizer Städten Bewilligungen eingeholt, um mit Mikrofon und Soundsystem Pop Gospel nonprofit-mässig Konzerte durchzuführen, mit der Begründung, «um Ruhe, Friede, Hoffnung und Inspiration in die Hektik des Alltags zu bringen». Ich habe die glückliche Erfahrung gemacht, dass es in den meisten Städten in der Schweiz möglich war. Manchmal muss man etwas bezahlen dafür und es gibt einige Auflagen wie Ruhezeiten und so weiter. Anfangs startete ich alleine – einfach um mal auszuprobieren, wie die Menschen reagieren. Mit der Zeit habe ich ein Team gebildet, Christen, die je nach Ort dabei sind und mit den Passanten über Gott ins Gespräch kommen. Sie bieten auf Wunsch Gebet an und geben die Gute Nachricht in Form einer CD und einem Traktat von mir weiter, während ich mit Songs Gott anbete, oder die Liebe Gottes in die Herzen der Passanten singe. Ich habe immer mehr Erfahrungen gemacht, was funktioniert, wie ich Jugendliche oder wie ältere Menschen erreichen kann und wie ich in Bruchteilen von Sekunden – wenn sie vorbeilaufen – am besten etwas von der Guten Nachricht in ihre Herzen säen kann. Mit Gott, Liebe, Musik und dem Mikrofon gibt es auf Bahnhöfen und Marktplätzen so viele Möglichkeiten, Menschen zu berühren. Es macht so viel Spass, diese Möglichkeiten zu entdecken!

Welche Auftritte und Begegnungen bleiben Ihnen in besonderer Erinnerung?
In Bern auf dem Kornhausplatz kam mal eine Gruppe von Jugendlichen auf mich zu, als ich ein paar Minuten Pause machte, und fragten mich, ob sie mir ein paar Fragen stellen dürfen über Strassenmusik, da sie eine Arbeit darüber schreiben müssen. Ich beantwortete ihnen ihre Fragen und mein Herz war so voll von Begeisterung über Jesus und ich erzählte ihnen, wie ich Jesus erlebe und was er für uns Menschen getan hat. Sie wollten alle ihr Leben Jesus übergeben und wir haben alle zusammen gebetet. Eine Person aus meinem Outreach Team hat ihnen CDs und Traktate von mir mitgegeben für ihre ganze Schulklasse.

In Buchs im Kanton St. Gallen an der Bahnhofstrasse habe ich «Da ist jemand, der dein Herz versteht» gesungen und einer Person, die vor dem Coop Eingang am Rauchen war, kamen die Tränen. Neben mir sass eine Frau auf einer Bank, die eine CD und ein Traktat von mir bekam. Als ich «Hosanna» sang, hat es sie durchgeschüttelt. Sie war am Lesen meiner Geschichte mit Gott und sass etwa eine halbe Stunde da und war tief berührt. Ich sehe es nur manchmal von aussen gewissen Menschen an. Man kann nur erahnen, was der Heilige Geist in den Herzen der Menschen alles tut. Es gibt immer wieder Menschen auf der Suche nach der Wahrheit, sie entdecken das Licht und sie öffnen ihr Herz. Vielen Menschen sieht man das nicht an – sie stehen unoffensichtlich an einer Säule oder in einer Ecke und lauschen.

Am Bahnhof Wil kam eine Frau auf mich zu. Ich habe ein paar Worte mit ihr gewechselt – vom Keyboard aus – und hab sie eingeladen zum Abendkonzert in der Kirche. Sie kam zum Konzert, redete noch länger mit einer Frau aus meinem Outreach-Team, sie schien auf der Suche zu sein nach der Wahrheit, hatte schon einiges in der Esoterik ausprobiert. Ein Jahr später rief sie an und sagte, sie habe ihr Leben Jesus übergeben und lebt für und mit ihm. Man hat deutlich gespürt, dass sie total verändert war, voll von Erkenntnis und Liebe für Jesus.

Da diese Auftritte oft im Freien sind, dürften Sie von Corona verhältnismässig wenig beeinträchtigt gewesen sein – Sie dürften zu den Schweizern mit den meisten Konzerten im Jahr 2020 gehören?
Im Frühlings-Lockdown war gar nichts möglich. Aber sobald man wieder Events veranstalten durfte, ging ich jede Woche auf die Strasse – einen Tag in der Woche, um Street-Music und Worship zu machen und einen Tag in der Woche, um mit den Passanten persönlich ins Gespräch zu kommen über Gottes Liebe und was Gott für uns getan hat. Ich kann nicht aufhören, rauszugehen, auch wenn es noch so schwierig ist, in der momentanen Corona-Zeit Bewilligungen zu erhalten. Ich habe Jesus nie so stark erlebt wie in dieser Zeit, seit ich rausgehe. Und es gibt noch so viele Menschen, die nicht wirklich wissen, dass Gott sie bedingungslos liebt.

Wie reagieren die Menschen auf diese Konzerte?
Manchmal reagieren die Passanten mit ungläubigem Staunen, manchmal ignorant, selten sogar aggressiv, aber oft sehr dankbar und wertschätzend.

Welche Begegnungen berühren Sie besonders?
Mich berühren solche Begegnungen, wenn ich spüre, dass ein Mensch Gott nähergekommen ist, etwas erlebt hat oder etwas von seiner Liebe gespürt hat.

Die Tour ist ja nicht zu Ende, sie geht weiter – was planen Sie in der Vorweihnachtszeit, über Neujahr und in den ersten Monaten im kommenden Jahr?
Ich habe – Gott sei Dank – einen ziemlich vollen Jahres-Terminkalender für 2021, voll von Konzerten. Man kann die Konzert Termine finden unter toby-meyer.ch/termine. Die Outreaches und Strassenkonzerte plane ich oft kurzfristig – meistens zusammen mit einer Gemeinde oder Kirche.

Wie kommt diese Outdoor-Konzertreihe zustande – sind alle Termine schon fix gegeben oder können zum Beispiel Gemeinden Sie dafür buchen, um in der eigenen Ortschaft ein Konzert zu veranstalten?
Die Gemeinden und Kirchen können mich über meine Webseite anfragen für einen Outdoor-Konzerttermin oder auch für ein Indoor-Konzert oder um sich einfach beraten lassen. Genau das ist meine Vision: Immer mehr Menschen und Kirchen lassen sich motivieren und werden vom Feuer entfacht, um die Gute Nachricht von Jesus nach draussen zu bringen. Ich möchte Menschen und Kirchen motivieren, rauszugehen in die Stadt, dahin, wo die Menschen sich aufhalten. Es ist so herrlich, wie hell das Licht der Guten Nachricht hier in der Dunkelheit scheint. Der Kontrast ist hier draussen noch viel grösser als in der Kirche. Spürst du die Berufung, hinzugehen in alle Welt? Ich erlebe immer wieder, wie Christen angesteckt werden von der Leidenschaft für Jesus, wenn sie mitkommen, um die Gute Nachricht zu teilen. Zeichen und Wunder sind oft in diesem Kontext zu erleben. Oft werden Menschen geheilt, wenn wir auf der Strasse für sie beten – Schmerzen gehen weg. Einmal habe ich erlebt, dass eine ältere Frau mit ihren Stöcken herum tanzte, jubelte und mich fragte: «Was habt ihr mit mir gemacht?» Ich antwortete voller Begeisterung: «Das war Jesus!»

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Datum: 14.12.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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