Die meisten Kliniken haben ein Team aus haupt- und
ehrenamtlichen Seelsorgepersonen, die Patientinnen und Patienten besuchen –
eine wunderbare Einrichtung.
Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet für die meisten
Menschen den absoluten Ausnahmezustand. Sie hatten einen Unfall – das Herz
wollte plötzlich nicht mehr so – sie müssen sich operieren lassen – vielleicht
gilt es auch, eine Diagnose zu stellen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Und
die meisten Menschen fühlen sich nicht gut, nachdem sie ihr Zimmer bezogen
haben. Klar, die Stationsschwester ist freundlich und der nette Pfleger hat
gleich gemeint, dass man nur zu klingeln bräuchte, aber die Hilflosigkeit ist
ungewohnt, und dann ist da noch die Ungewissheit, wie es weitergeht.
Die Tür geht auf
In dieser Situation öffnet sich oft die Tür zum
Patientenzimmer und eine nette Person steckt den Kopf herein: «Hallo, ich bin
Frau Sieber vom Seelsorgeteam der Klinik. Ich wollte nur einmal kurz Hallo
sagen…» Unaufdringlich und freundlich sind die Mitarbeitenden der
Klinikseelsorge. Manche sind Pastorinnen oder Pastoralreferenten, viele helfen
als gut geschulte Ehrenamtliche. Niemand wird zu einem Gespräch genötigt, doch
viele Patienten nehmen das Angebot dankbar an, dass «die Kirche» in Form eines
Besuchers ans eigene Bett kommt.
Offene Ohren
Denn wer da kommt, bringt Zeit mit. Anders als das
Pflegepersonal kann sich das Seelsorgeteam die Zeit zum Zuhören nehmen.
Erreicht eine Patientin die Mutter nicht per Telefon? Fragt sich ein
Krebspatient, wie er mit seiner Angst und Unsicherheit umgehen soll? Wünscht
sich jemand ein segnendes Gebet? All dies und noch wesentlich mehr übernehmen
die Helfenden der Klinikseelsorge – und sie kommen nicht mit einfachen Rezepten
oder vorgefertigten Antworten, sondern in erster Linie mit offenen Ohren.
Pfarrerin Dorothea Böhle aus Nürnberg betonte im Sonntagsblatt:
«Ich muss keine Antworten haben, das kann ich gar nicht. Ich muss stattdessen
wirklich hören wollen, was der sagt, denkt, empfindet, der Krebs hat. Und zwar
nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen.»
Angebote, die daraus entstehen, reichen von
praktischen Handreichungen über die Einladung zum Klinikgottesdienst bis hin zu
psychologischer Beratung oder Seelsorge. «Ich bin aber gar nicht evangelisch…», hören die Mitarbeitenden oft. Die Antwort darauf kann sein: «Ich auch nicht»
oder ein freundliches: «Das ist egal – wir sind für alle da, die uns in
Anspruch nehmen möchten.»
Echte Hilfe
Während der Pandemie kam es zu Kontaktbeschränkungen,
auch sind einige Teams durch Ausscheiden aus Altersgründen kleiner geworden. So
tun sich manche Krankenhäuser gerade schwer, ihre Klinikseelsorge in vollem
Umfang anzubieten. Christinnen und Christen, die sich für seelsorgerliche
Gespräche mit Menschen interessieren und bereit sind, sich dafür schulen zu
lassen, sind häufig willkommen, ergänzend vielleicht auch in einem
Besuchsdienst. Es ist immerhin ein Dienst, den sie für Jesus selbst tun können,
der in seiner grossen Endzeitrede in Matthäus, Kapitel 25, Vers 36 auch davon spricht: «Ich bin krank gewesen,
und ihr habt mich besucht»,
und ein wichtiges Hilfsangebot für all diejenigen, die ins Krankenhaus kommen.
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