Viele
träumen davon, als Rentner ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sam Heger aus Belp
hat dies tatsächlich getan und transportiert mit seinen Cartoons Botschaften,
die Spuren hinterlassen.
Samuel Heger (71), meist Sam genannt, will christliche
Inhalte auf Augenhöhe vermitteln. Am Anfang stand die Frage, wie Menschen dazu
motiviert werden können, über ihr Leben und den Glauben nachzudenken. «Ist die
gute Nachricht etwas für dich?» Wie kann diese Frage gestellt werden? Vor
vielen Jahren hat Sam hierzu eine wirkungsvolle Form entdeckt, die ihm
entspricht: Er zeichnet Cartoons.
Wie es dazu kam
«Ich habe immer schon gezeichnet und gemalt und
das Hobby dann dank Frühpensionierung zum Beruf gemacht.» Durch seine
berufliche Tätigkeit –
Sam entwickelte sich auf einem langen Zickzackweg vom
Maschinenmechaniker zum Marketingleiter – war er ziemlich ausgelastet. Und
daneben hatte er unter anderem rund um die Posaunenchöre verschiedene Ämter inne.
«Da ging das Zeichnen irgendwie nebenbei.»
Während der letzten Jahre als
Berufstätiger hatte er sein Engagement als Cartoon-Zeichner, nicht zuletzt wegen
der grossen Nachfrage, aber doch etwas erhöht. «Irgendwann entschied ich, das
Hobby zum Beruf zu machen. Ich glaube, das war Führung von oben.» Damit dies
finanziell machbar war, liess er sich frühzeitig pensionieren. «Da ich für
christliche Anliegen vor allem ehrenamtlich zeichnete, war ich auf die Rente
angewiesen.»
Christliche Inhalte vermitteln
«Mein grosses Anliegen ist, Cartoons mit
christlichem Inhalt zu zeichnen. Da will ich eine Lücke schliessen.» Sam
glaubt, dass neben Texten, Ansprachen und Predigten, auch mit Cartoons eine
Botschaft vermittelt werden kann. Dass er eine Begabung hat, Sachverhalte mit
Zeichnungen zu erklären, zeigte sich bei Aufträgen beispielsweise fürs
Technorama. Daher hatte er anfänglich auch immer wieder Kunden aus solchen
Bereichen. Heute freut er sich über Aufträge für christliche Organisationen, wie
etwa das Evangelische Gemeinschaftswerk, denn hier kann er seine Leidenschaft,
christliche Inhalte zu vermitteln, ausleben. Inzwischen hat er seine Cartoons
auch auf soziale und Umweltthemen ausgeweitet. Dabei geht es um ein kritisches
Hinterfragen unserer Welt.
Auf seiner Webseite gibt Sam Einblick in sein
Schaffen. Wenn sich Interessierte melden, zeichnet Sam auch auf Wunsch. Heute
erhält er Aufträge von verschiedenen Zeitschriften, zwischendurch auch von
Fachjournals oder zum Zeichnen von Illustrationen für diverse Anlässe.
Fromme Floskeln passen nicht
«Cartoons sind meine Form von Evangelisation»,
erklärt Sam. «Damit vermittle ich auf leichte, humorvolle Weise Inhalte, welche
Menschen auf einfache Weise ansprechen.» Manchmal nehmen Leute eine Botschaft
wahr, die Sam gar nicht ausdrücken wollte. «Das ist auch gut», sagt er. «Ich
überlasse dem Betrachter Freiraum, um Cartoons zu betrachten.»
Ich nehme dir den Sturm nicht weg, aber ich begleite dich dadurch (Bild: zVg)
«Aus Cartoons machte ich eine Karte», berichtet
Sam von einem besonders motivierenden Erlebnis. Die Zeichnung war von folgenden
Worten begleitet: «Ich nehme dir den Sturm nicht weg, aber ich begleite dich dadurch.»
Schon öfters hat Sam gehört, wie Menschen die Karte in speziellen Situationen
gut sichtbar aufgehängt haben, um sich so täglich zu erinnern, dass Gott sie
nicht alleine lässt. Das Cartoon wurde sogar bei einer Abdankung auf dem Beamer
gezeigt, weil die verstorbene Frau in ihren letzten Lebenswochen darin Halt
gefunden hatte. Solche Geschichten gibt es viele.
«Ein Cartoon ist ein einfaches Bild, welches
gerade durch seine Einfachheit Menschen anspricht.» Fromme Floskeln passen
nicht zu Sams Cartoons. Eher eine plumpe Frage oder ein paar einfache Worte.
Und natürlich transportiert alleine schon das Bild eine Aussage.
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