Die Basler Bethesda-Klinik, die von Diakonissen gegründet wurde, soll im Zuge von Spital-Fusionen zur Frauenklinik werden, zu deren Angebot auch Abtreibungen gehören würden. Das steht im Konflikt mit der bisherigen Überzeugung der Klinik. Nun muss der Verwaltungsrat entscheiden.
Bethesda-Klinik in Basel
Das Kantonsspital Baselland und das Basler Universitätsspital werden unter einem Dach zusammengefasst. Im Rahmen dieser Fusionierung wird das Bruderholzspital in eine Tagesklinik für ambulante Behandlungen umfunktioniert. Die Frauenklinik, die bisher im Bruderholz untergebracht war, zieht um ins Basler Privatspital Bethesda. Dort wird fortan ein 24-Stunden-Betrieb geführt. Das neue Komplettangebot der Frauenklinik umfasst auch Abtreibungen. Das wird zur Herausforderung für Mitarbeitende und Leitung des Bethesda. Noch ist der endgültige Entscheid darüber, ob im Bethesda künftig auch Schwangerschaften beendet werden sollen, nicht gefallen.
Von Diakonissen gegründet
Die Klinik Bethesda wurde von Diakonissen gegründet. Die Schwesterngemeinschaft führte über Jahrzehnte eine Art Familienunternehmen mit flachen Hierarchien. 2009 beschloss sie, den Verein aufzulösen. Eine neue Rechtsform für die verschiedenen Einrichtungen wurde erstellt. Seither ist die Muttergesellschaft die Stiftung Diakonat Bethesda. Sie steht der Evangelisch-methodistischen Kirche nahe. Die Bethesda Spital AG und die Bethesda Alterszentren AG werden in einer Holdingstruktur geführt. Sie ist steuerbefreit und mitbeteiligt an der Psychiatrischen Klinik Sonnenhalde in Riehen. Bethesda Schweiz betont, eine Unternehmensgruppe mit «christlicher Wertkultur» zu sein. Die Klinik selbst ist in der der Nordwestschweiz gut verankert und besitzt einen guten Ruf. Sie nimmt in der Frauenmedizin (Gynäkologie, Geburten) und dem Bewegungsapparat inkusive der wohnortnahen Rehabilitation eine Spitzenposition ein. Auf der Webseite schreibt das Privatspital, es wisse sich den Grundwerten christlicher Ethik verpflichtet.
Der Verwaltungsrat entscheidet
Aus Überzeugung wurden im Bethesda bislang keine Abtreibungen durchgeführt. Mit dem Einzug des Teams aus dem Bruderholz und der Erweiterung des Behandlungsangebots wird dies in Frage gestellt. Gemäss Spitaldirektor Thomas Rudin werde zurzeit intensiv diskutiert, ob man im Bethesda künftig auch Abtreibungen durchführen solle, wie die Basellandschaftliche Zeitung berichtete. Er sei sich bewusst, dass es Angestellte gebe, welche die Klinik ausdrücklich wegen der gelebten christlichen Werte ausgesucht hätten. Den Entscheid über die Abtreibungsfrage muss nun der Verwaltungsrat fällen.
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