Offener Brief einer Mutter

«Mein Kind ist perfekt!»

Courtney Baker, Mutter einer Tochter mit Downsyndrom, schrieb einen offenen Brief an den Arzt, der ihr zur Abtreibung rief. «Er hatte so Unrecht damit, dass sich unsere Lebensqualität verschlechtern würde.» Mit diesem Brief hofft sie, den Arzt und andere Menschen aufzuklären, dass jedes Leben lebenswert ist.

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Emersyn Baker
Sehr geehrter Doktor,

eine Freundin erzählte mir kürzlich, wie ihr Arzt, als er ihr Kind während des Ultraschalls sah, zu ihr sagte: «Er ist perfekt!» Als ihr Sohn mit Downsyndrom geboren war und sie den Arzt erneut besuchte, meinte er nur: «Ich habe Ihnen ja gesagt: Er ist perfekt.»

Ihre Geschichte zerriss mich innerlich. Während ich so dankbar war für die Erfahrung meiner Freundin, erfüllte mich das, was ich selbst erlebt hatte, mit einem solchen Kummer, weil es bei mir auch so hätte sein sollen. Ich wünschte, Sie wären dieser Arzt gewesen!

Die schwerste Zeit meines Lebens

Ich kam während der schwersten Zeit meines Lebens zu Ihnen. Ich hatte Panik, Angst und war total verzweifelt. Damals wusste ich nicht die ganze Wahrheit über mein Baby. Deshalb brauchte ich Sie. Aber anstatt mich zu unterstützen und zu ermutigen, haben Sie vorgeschlagen, die Schwangerschaft abzubrechen. Ich habe Ihnen sogar den Namen meiner zukünftigen Tochter gesagt. Aber Sie haben nur gefragt, ob wir verstünden, wie gering die Lebensqualität mit einem Kind mit Downsyndrom sein würde. Sie rieten, unsere Entscheidung, unser Baby zu bekommen, noch einmal zu überdenken.

Von diesem ersten Besuch an fürchtete ich mich vor allen weiteren Terminen. Die schwerste Zeit in meinem Leben wurde für mich fast unerträglich, weil Sie mir nie die Wahrheit sagten: Mein Kind war perfekt.

Ich bin nicht wütend und nicht verbittert. Ich bin einfach nur traurig. Ich bin traurig darüber, dass Sie die kleinen schlagenden Herzen, die Sie jeden Tag sehen, nicht mit einer ewigen Ehrfurcht erfüllen. Ich bin traurig, dass die komplexen Details und das Wunder dieser süssen kleinen Finger und Zehen, der Lungen, Augen und Ohren Sie nicht anrühren. Ich bin traurig darüber, dass Sie so falsch lagen, als Sie uns sagten, ein Kind mit Downsyndrom würde unsere Lebensqualität mindern. Und ich bin untröstlich, dass Sie all das auch heute einer werdenden Mutter sagen könnten. Aber am meisten bin ich darüber traurig, dass Sie nie das Privileg haben werden, meine Tochter Emersyn kennenzulernen.

Sie hat uns die Augen für wahre Schönheit und Liebe geöffnet

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Courtney Baker mit ihrer Tochter Emersyn

Wissen Sie, Emersyn hat nicht nur unserem Leben mehr Qualität gegeben – sie hat die Herzen Tausender berührt. Sie hat uns eine Freude und einen Lebenssinn geschenkt, der sich mit Worten nicht ausdrücken lässt. Sie schenkt uns ein grösseres Lächeln, mehr Lachen und süssere Küsse, als wir sie je zuvor gekannt haben. Sie hat uns die Augen für wahre Schönheit und reine Liebe geöffnet.

Mein Gebet ist, dass keine andere Mutter das durchmachen muss, was ich durchgemacht habe. Ich bete, dass auch Sie nun mit jedem Ultraschall wahre Schönheit und reine Liebe sehen. Und ich bete, dass, wenn Sie das nächste Kind mit Downsyndrom sehen, das sich liebevoll im Bauch seiner Mama eingebettet hat, Sie an mich denken und der Mutter die Wahrheit sagen werden: «Ihr Kind ist perfekt!»

Ihre Schwestern waren sofort in sie verliebt!

Auf Parker Myles.com schreibt Courtney weiter:
«Emmy hat zwei Schwestern: Rhyan ist fast 15 und Evynn ist 11. Sie sind verrückt nach ihrer Schwester! [...] Die Mädchen sagen, sie hätten sich sofort in Emersyn verliebt, als sie sie kennenlernten. [...] Sie sind ein perfektes Trio.»

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Datum: 17.06.2016
Autor: Anja Janki
Quelle: Livenet / ParkerMyles.com / idea

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Ich habe auch eine Behinderung (Joubert - Syndrom) und ich liebe mein Leben. Wir sind auch wertvolle Menschen!!!

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