Nothilfe Sudan

Sudan

Nothilfe Sudan – so heisst die Aktion, die Livenet und Jesus.ch mittragen, um den Hungernden im Südsudan beizustehen. Eine Region, die selber Nahrungsmittel exportieren könnte, ist durch den Krieg der Regierung in Karthum auf Hilfe von aussen angewiesen.

Maraiam Holio Isa (30), Nili Mahamed (8) und Fatma Mahamed (3) waren viele Tage zu Fuss unterwegs. Sie schätzen 20 Tage. Der Marsch war weit und gefährlich. Aber wählen konnten die drei nicht. Denn eines Morgens im Oktober 2004 kam das Grauen: «Wir hörten die Bomber und mussten flüchteten», blickt Maraiam Holio Isa zurück. Khartums Regierung griff mit vier Flugzeugen an, mit Antonow-Bombern, die sehr hoch und langsam über ihre Ortschaft hinwegflogen und ihre tödliche Fracht abwarfen.

Die zweite Attacke war noch heimtückischer. Es war ein kleiner, schneller Kampfjet* preschte über ihre Ortschaft Selea (in der Provinz Darfur). «Die Flieger bombardierten auch noch zwei weitere Dörfer», schildert Maraiam. Auch die Siedlungen Buram und Sheriah wurden niedergewalzt.

Dann rollte der Überfall

Das Ende dieser perfiden Air-Show war der Startschuss für Khartums Janjawid-Milizen. «Sie stahlen Kühe und Ziegen. Und dann haben sie Kinder entführt und Häuser niedergebrannt.» Wer nicht bereits geflüchtet war, drohte nun Opfer dieser menschenverachtenden Bande zu werden. Nach dem gleichen Muster arbeitet Khartum seit Jahren. In diesem Genozid sollen die schwarzafrikanischen Christen, Animisten und nun auch Moslems ausgerottet oder vertrieben werden.

Leben unter einem Baum

Pikant daran: Im Juli dieses Jahres noch beteuerte die Regierung in Khartum, nicht an diesen Überfällen beteiligt zu sein. Und man versicherte, die Janjawid umgehend zu entwaffnen. Das war am 3. Juli 2004. Doch noch heute arbeiten die beiden Truppen Hand in Hand. So mussten zum Beispiel auch Fama Adam Ibrahim mit einem Kind und Asha Hamed Abdelaj mit drei Kindern flüchten. Ihre Männer verloren sie in Khartums Bombardement aus den Augen. «Seither leben wir unter einem Baum», berichten beide. Die Orte tragen Namen, die sehr malerisch klingen: «Gok Macar» im «Bahr al-Ghazal» (Südsudan). Die Umstände sind weniger idyllisch.

* Khartum schoss auch schon mit Mig-29-Kampfjets auf Flüchtlingslager in Darfur. Ob bei der obigen Attacke in Darfur auch ein russischer Mig-29 eingesetzt wurde, bleibt offen.

Aktion Nothilfe Sudan

Seit 1992 ist das Hilfswerk «Christian Solidarity International» (CSI) im Sudan tätig. Gemeinsam mit Livenet startet nun die Hilfsaktion Nothilfe Sudan. Wir bitten Sie um eine Spende.

Die Kontonummer lautet: Postfinance 80-22429-9. Das Konto lautet auf: CSI-Schweiz, Sudan Hilfe, Zelglistrasse 64, 8122 Binz.

Diese Homepage bleibt am Ball und berichtet regelmässig über die Entwicklung der Nothilfe Sudan.

Mit dem gesammelten Geld werden in der südsudanesischen Marktstadt Warawar Lebensmittel bestellt und eingekauft und an die vom Hungertod bedrohte Bevölkerung verteilt. Karawanen bringen sie dann in den Südsudan, wo jedes bisschen Nahrung ein Menschenleben retten kann.

Hintergrundinfos zur Aktion: www.livenet.ch/www/index.php/D/article/199/19938/

Lesen sie auch die Serie dazu:

1. Teil Ich war 15 Jahre lang eine Sklavin
2. Teil Meine Klinik begann unter einem Baum
3. Teil Ein Arzt im Bombenhagel
4. Teil Noch keine Skorpione
5. Teil Die Milizen geben auf
6. Teil Gefangen, verkauft, unterdrückt
7. Teil Um diese Zeit kommen manchmal die Bomber
8. Teil Hühner schreien zwischen den echten "Music Stars"
9. Teil So wurde aus der Kornkammer ein Armenhaus
10. Teil Vier Kinder vom angetrauten Vergewaltiger
11. Teil Eine entvölkerte Schweiz, mitten im Sudan
12. Teil Die Sternstunde
13. Teil Der älteste Sohn der Familie vergewaltigte mich
14. Teil Nicht ohne meine Kinder
15. Teil Schweizer Hilfswerk macht Weltpolitik
16. Teil So wurde die UNO zum Regime-Komplizen
17. Teil Wir haben die Hand Khartums geführt
18. Teil Die USA und das gigantische Missverständnis
19. Teil Wir machen uns zu Komplizen
20. Teil Wie viele sterben noch in Darfur?
22. Teil Gegen die Hungerkatastrophe im Sudan ankämpfen
23. Teil Weihnachten im Hungergebiet
24. Teil Diesesmal kein Tränengas zu Weihnachten
25. Teil "Wir werden eure Männer und Söhne töten" - wie lange schaut die Welt den Gräueln in Darfur zu?

Datum: 10.12.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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