Afrika

Ali, 11 Jahre alt, früher Kindersklave

Grade mal 5 Jahre alt war der Dinka-Junge Ali Mutageli, als Sklavenjäger ihn entführten. Bei seinem Meister durfte er nicht einmal mit anderen Kindern sprechen. Jetzt ist er frei. Livenet erzählte er seine Geschichte.

Wir sitzen unter einem Baum in der trockenen Savanne nahe Gok Macar. Hier in dieser Gegend, in Nyamlel, lebte Ali Mutageli. «Dann kamen arabisch-moslemische Truppen und überfielen Nyamlel», erinnert sich der heute 11jährige Junge. «Mein Vater wurde bei dem Überfall umgebracht. Meine Mutter wurde wie ich verschleppt, aber nicht mit mir zusammen. Ich wurde in den Norden nach Doukan gebracht und versklavt.»

Schon als Kleinkind wurde Ali zum Sklaven. «Ich musste für meinen Meister Ziegen und Kühe hüten. Als ich dann grösser wurde, musste ich auch noch auf Kamele aufpassen. Wenn ich nicht wollte, wurde ich geschlagen, und zwar sehr hart. Mein Besitzer drohte auch, mich umzubringen.

Spielen verboten

Der Araber hatte verschiedene Sklaven, er sonderte uns aber voneinander ab, so dass wir nicht miteinander sprechen konnten. Wenn ich zu den anderen Dinka-Jungen ging, kriegte ich Probleme. Aber einer war noch da, so konnte ich trotzdem ab und zu mit jemanden reden. Zeit zum Spielen gab es nicht. Ich hatte die Tiere zu hüten, und flüchten konnte ich nicht.»

Die Jahre vergingen. «Dann kamen plötzlich Leute, die Sklaven befreiten. Das war vor neun Tagen.* Ich bin jetzt zwar hungrig, aber ich bin frei. Ich will nicht mehr zurück!»


„Ethnische Säuberungen“ gegen alles Nichtislamische

An seinem linken Bein klafft eine üble Wunde. Ali erinnert sich: «Beim Hüten bin ich hingefallen und gegen einen Baum geprallt. Das gab eine schlimme Wunde. Ich hatte damals keine Medizin, und niemand kümmerte sich darum. Das war vor zwei Jahren. Dann gab es diese Infektion. Aber jetzt ist die Wunde am Heilen.»

Zusammen mit Ali kamen mehrere Dutzend Kindersklaven frei. Damit begann auch die Suche nach Verwandten. Die arabisch-moslemische Regierung des Landes führt in diesem Gebiet grossanlegte Vertreibungen gegen die schwarzafrikanischen Christen und Animisten durch – bis im Jahr 2003 mit Hilfe von Bomben. Menschen wurden umgebracht und versklavt, Ernten zerstört, Felder, Vorräte, Hab und Gut vernichtet. Im Jahr 2004 und wahrscheinlich noch mehr 2005 übernimmt der Hunger die Arbeit der Waffen.

* neun Tage vor Aufzeichnung des Interviews Anfang November 2004

Aktion Nothilfe Sudan

Seit 1992 ist das Hilfswerk «Christian Solidarity International» (CSI) im Sudan tätig. Gemeinsam mit Livenet.ch und Jesus.ch läuft nun die Hilfsaktion «Nothilfe Sudan».

Wir bitten Sie um eine Spende.

Die Kontonummer lautet: Postfinance 87-96742-1.
Das Konto lautet auf: CSI-Schweiz, Sudan-Hilfe, Zelglistrasse 64, 8122 Binz.

Mit dem gesammelten Geld wird Hirsegetreide eingekauft und an die vom Hungertod bedrohte Bevölkerung verteilt. Karawanen bringen die Lebensmittel zum Beispiel in die Marktstadt Warawar im Südsudan, wo jedes bisschen Nahrung ein Menschenleben retten kann. Die Einkäufe werden von CSI getätigt und überwacht.

Bisher wurden 500 Franken gesammelt.

Hintergrundinfos zur Aktion: www.livenet.ch/www/index.php/D/article/199/19938/

Datum: 23.12.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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