Unruhen am Nil

Weltkirchenrat und Weltallianz rufen zu Gebet und Frieden auf

Angesichts der anhaltenden Proteste von Anhängern des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi haben christliche Weltorganisationen zum Gebet für das Land am Nil aufgerufen. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) plädieren für einen friedlichen Wandel.

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ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit
Nach der Absetzung Mursis durch das Militär am 3. Juli kommt es in Kairo und anderen Städten immer wieder zu Protesten seiner Anhänger und der radikal-islamischen Muslim-Bruderschaft. Gleichzeitig setzen sich vereinzelt im Fastenmonat Ramadan gewalttätige Angriffe auf Christen fort. Zwei koptisch-orthodoxe Priester wurden ermordet. Doch begingen in Kairo auch Christen und Muslime gemeinsam das abendliche Fastenbrechen.

Grosse Sorge über eskalierende Gewalt

ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit (Genf) brachte seine «grosse Sorge» über die Eskalation der Gewalt in Ägypten zum Ausdruck. Mit den ägyptischen Mitgliedskirchen bete man «für einen friedlichen und integrativen Übergangsprozess, bei dem alle Parteien zusammenarbeiten, um eine Regierung zu bilden, die das Land zu Stabilität, Gerechtigkeit und Frieden führen kann». Dem ÖRK gehören rund 350 evangelische, orthodoxe und anglikanische Kirchen mit 560 Millionen Mitgliedern in mehr als 110 Ländern an.

Ähnlich wie der ÖRK äusserte sich die Weltallianz mit Sitz in New York. Die Dachorganisation von rund 600 Millionen Evangelikalen in 128 Ländern bittet Christen, für Einheit, Frieden und Stabilität in Ägypten zu beten. Mursis Herrschaft habe zu immer mehr Verzweiflung in der Bevölkerung geführt.

Christen und Muslime werden «Brüder»

Am 12. Juli waren auf dem Kairoer Tahrir-Platz Tausende Muslime und Christen zusammengekommen, um gemeinsam das Fastenbrechen im Ramadan zu begehen. Presseberichten zufolge erklärte dabei der Christ Fareg Girgis Abdul-Masih: «Möge Gott uns allen Frieden schenken, dass wir Brüder werden – nicht wie die Muslim-Brüder, sondern wahre Brüder, vereint als Muslime und Christen.» Auch ein Imam rief in seiner Predigt zur Einheit unter allen Bürgern Ägyptens auf.

Zum Thema:
Ägyptens neue Ordnung lässt zu wünschen übrig
Politischer Islam bleibt in Ägypten bestimmend

Datum: 17.07.2013
Quelle: idea

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