Missionarin wieder gekidnappt

Baslerin Beatrice S. zum zweiten Mal entführt

Die Baslerin Beatrice S. ist erneut in Mali entführt worden. Das war ihr schon im April 2012 passiert, damals forderten Terroristen der Ansar Dine bei ihrer Freilassung, dass sie nie wieder zurückkehrt. Doch sie setzte ihren Einsatz in Mali trotz Drohungen fort.

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Nach rund zweieinhalb Jahren ist Beatrice S. nun wieder entführt worden. Trotz Todesdrohungen hatte sie sich zurückgewagt. Laut Sprechern der Armee Malis wurde sie aus dem Gebäude, in dem sie lebte, entführt. Die Schweizer Vertretung vor Ort sei in Kontakt mit der einheimischen Regierung.

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Missionarin Beatrice S.
Schon im April 2012 harrte Beatrice S. rund zehn Tage als Geisel der Islamisten. Lösegeld floss keines. Bedingung für die Freiheit war das Timbuktu-Verbot. 2013 ging sie an den alten Wirkungsort zurück, nachdem die französische Armee die Ansar Dine aus Timbuktu vertrieben hatte. «Ich habe sie am Wochenende auf dem Markt angetroffen», wurde Diadie Hamadoun Maiga von der lokalen Al-Kaida-Taskforce damals zitiert. «Sie sagte mir, sie wolle nie wieder weggehen.»

Helfen als Aufgabe

Ein Expeditionsleiter aus dem Kanton Graubünden, Andrea Vogel, traf Beatrice S. laut «20 Minuten» in Mali. Sie habe es wohl als ihre Aufgabe verstanden, zurückzukehren und den Menschen zu helfen. Gelebt habe sie in sehr einfachen Verhältnissen ohne Lohn. Die Entführung dürfte mit ihrem Glauben zusammenhängen.

Ein Schwede und ein Südafrikaner sind laut dem «Tages-Anzeiger» bereits seit dem Jahr 2011 in Gefangenschaft der Al-Kaida im Maghreb in Gefangenschaft, sie waren in Timbuktu entführt worden.

Beatrice brachte Würde

Vor bald fünfzehn Jahren zog Beatrice S. in die Oasenstadt Timbuktu, die in der südlichen Sahara liegt. Gemäss Jörn Andre, Gründer der Mission «Neues Leben Ghana», arbeitete die Baslerin zuerst für sein Werk und später selbstständig.

Sie habe sich besonders für die Ärmsten der Armen engagiert: «Sie sammelte die bettelnden Kinder ein, gab ihnen zu essen, spielte und sang mit ihnen, erzählte Geschichten aus der Bibel. Hier würde man es Kinderstunde nennen.»

Auch habe sie sich für Frauen eingesetzt, ihnen das Nähen beigebracht und sich ihrer Probleme angenommen. «Die Frauen dort dürfen keinen Piep sagen, nur verschleiert rumlaufen. Beatrice versuchte, ihnen Selbstwert und Würde zu geben.»

Zum Thema:
Mali-Geisel war beliebt «Jeder in Timbuktu schätzte Beatrice!»
Beatrice ist wieder in Mali: Sie lässt den Terroristen nicht das letzte Wort

Datum: 11.01.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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