Gemeindegründung in Kuba

300 Gemeinden in fünf Jahren – «und das Beste kommt noch»

Vor Jahren hatte der Kubaner Otoniel Martinez die Vision, in jeder Ecke Kubas eine Gemeinde zu gründen. Durch das Netzwerk «Sembradores» hat er bereits an die 1'000 Gemeindegründer geschult – und ist seinem Ziel nach nur fünf Jahren deutlich näher.

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Als Stühle werden bei der Schulung Steine genutzt
Einfach war Otoniel Martinez' Leben eigentlich noch nie. Schon als Kind erlebte der Sohn eines kubanischen Pastors, dass man in seinem Heimatland mit Schwierigkeiten rechnen muss, wenn man Jesus nachfolgt. Er hatte gute Noten in der Schule und hätte die besten Unis im Land besuchen können – doch dafür erwartete man von ihm, dass er seinen Glauben verleugnet. Und dazu war Otoniel nicht bereit.

Er schlug vielmehr den Weg seines Vaters ein und gründete bald darauf seine erste Gemeinde – aus der mit der Zeit 26 Tochtergemeinden entstanden. Und damit war auch die Vision des jungen Pastoren geboren: Er wollte in jeder hinterletzten Ecke Kubas eine Gemeinde gründen und später Missionare in alle Welt aussenden.

Steine statt Stühle

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Einde Gemeinde in Kuba
Mit Hilfe des Missionswerkes «United World Mission» (UWM) entwickelte er ein Schulungsprogramm mit dem Namen «Sembradores» (Sämänner). 50 Personen aus 20 Denominationen trafen sich zur ersten Schulung in Bayamo, dem kommunistischen Herz Kubas. Doch schon nach dem ersten Treffen in einer Gemeinde warf der dortige Pastor sie wieder raus – zu gross war die Angst, dass die lokalen Behörden von den Treffen erfahren könnten und die Kirche unter den Folgen leiden würde. Also trafen sich die wissbegierigen Christen auf einem Zeltplatz im Freien. «Wir nutzten keine Stühle, damit wir uns schnell verstreuen konnten, falls Regierungsbeamte kommen würden», erinnert sich Joseph Milioni, Missionar der UWM, der die Arbeit von Martinez unterstützte. Stattdessen setzten sie sich auf umliegende Steine. Und dennoch dachte niemand daran, die Schulungen zu beenden. «Otoniel vertraute Gott voll und ganz, wenn alles glatt lief, aber auch, wenn sich Hindernisse auftaten», berichtet Milioni. «Es wurde zu einer unserer besten Schulungen. Viele unserer derzeitigen Netzwerk-Leiter stammen von damals.»

Kreative Eigenfinanzierung

Eines der Hindernisse waren die Finanzen. Wie können Christen in einem Land, in dem man durchschnittlich 15 US-Dollar im Monat verdient, Gemeindegründer unterstützten? «Wir taten uns mit einigen Partnern aus Nordamerika zusammen und halfen interessierten Einheimischen, Kleinstunternehmen zu gründen», erinnert sich Milioni. «Es gibt alles Mögliche, von Fahrradtaxis bis hin zu Eisverkaufsständen. Und alle Einnahmen gehen an die Gemeindegründung oder an die Gemeinden, die diese unterstützen.» Mittlerweile gibt es 20 dieser Unternehmen. Und so konnte das Programm in den vergangenen fünf Jahren nahezu 1'000 Gemeindegründer schulen, bisher sind 300 Gemeinden im ganzen Land entstanden. Der neue Fokus liegt jetzt darauf, Missionare auszubilden und sie in alle Welt zu senden.

Und das alles, weil ein Mann sich dafür entschied, seinen Glauben über seine Karriere zu stellen. Und an Gott festzuhalten, egal wie stark der Gegenwind aus der Regierung oder auch eigene Probleme sind. «Eines der grössten Dinge, die Otoniel mich gelehrt hat, ist seine Abhängigkeit – nicht die Gefahr, sich von äusseren Dingen abhängig zu machen, sondern vielmehr, komplett von Gott abhängig zu sein», bezeugt Milioni. «Wir durften beobachten, dass Gott wunderbare Dinge getan hat – und ich glaube, das Beste kommt erst noch!»

Zum Thema:
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Datum: 29.04.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Godreports.com

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