«Schweigen der Welt brechen»

Gebet gegen die Linksdiktaturen Lateinamerikas

Seit drei Monaten protestiert das Volk in Nicaragua gegen die Linksdiktatur von Daniel Ortega. Evangelische und die katholische Kirche stellen sich deutlich auf die Seite des Volkes.

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Die Proteste haben schon etlichen Menschen das Leben gekostet.
Der mittelamerikanische Staat Nicaragua geht momentan durch seine blutigste Krise, seit die Sandinisten vor 39 Jahren die Macht ergriffen. 351 Tote und Tausende von Verletzten, die nach Anweisung des Staates nicht in normalen Spitälern behandelt werden dürfen, sind die traurige Bilanz der massiven Unruhen, die seit drei Monaten das Land erschüttern. Demonstriert werden darf nur morgens, nachmittags stellt die Regierung Heckenschützen auf die Strassen. Die Unruhen hatten Mitte April begonnen, als Sicherheitskräfte Demonstrationen gegen Rentenkürzungen gewaltsam niederschlugen. Seitdem haben sich die Proteste auf das ganze Land ausgeweitet.

«Das totale Schweigen der Welt brechen»

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Bischof Silvio Báez
Katholische Bischöfe wollten sich erst auf gut Freund mit Präsident Ortega stellen, nachdem sie auch Geld von der Regierung erhalten hatten. Je mehr aber deutlich wurde, wie brutal der einstige Liebling der westlichen Linken heute gegen sein Volk vorgeht, stellten sie sich auf die Seite der Menschen auf der Strasse. In der letzten Woche sind Hunderte mutmassliche Anhänger Ortegas in eine Basilika eingedrungen und haben katholische Bischöfe angegriffen, die zuvor aus der Hauptstadt Managua angereist waren, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Der Weihbischof von Managua, Silvio Báez, wurde bei den Schlägereien verletzt. «Was wir Bischöfe erlitten haben, ist aber nichts verglichen mit dem, was das Volk von Nicaragua in den vergangenen Tagen erlitten hat», sagte Báez.

Katholische Medien versuchen, auf die Situation der Menschen im Land aufmerksam zu machen. «Stellen wir uns vor, wenn solche Situationen in Europa oder den USA geschehen würden! Weil es aber um Linksdiktaturen geht, protestiert die Welt nicht dagegen», heisst es etwa in einem Beitrag des katholischen Senders Magnificat.tv.

Das «totale Schweigen der Welt» angesichts des Terrors in Nicaragua, aber auch in Venezuela, müsse gebrochen werden. Der Sender rief zu intensivem Gebet für das Land auf. Auch Evangelische in anderen Ländern Südamerikas riefen Christen und Gemeinden auf, jeden Abend um 21 Uhr für das Land zu beten.

Auch Evangelische gegen Linksgewalt

Der Rat der Evangelischen Kirchen in Nicaragua hat sich ebenfalls mit deutlichen Worten gegen die Gewaltpolitik der Regierung gewandt. Der Rat drückt in einer Stellungnahme seine «tiefe Besorgnis» über die Akte der Gewalt gegen Nicaraguaner aus. Die Regierung wird zum Dialog aufgerufen und aufgefordert, andere Massnahmen als Rentenkürzungen zur sozialen Sicherheit zu treffen – und das mit Rückgriff auf die Bibel, die lehre, «die Alten zu ehren».

Morales und Maduro stärken Ortega den Rücken

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Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega, Diktator Nicolas Maduro von Venezuela und Evo Morales, Präsident Boliviens (v.l.)
Präsident Evo Morales von Bolivien und Diktator Nicolas Maduro von Venezuela haben indessen zum 39. Jahrestag der sandinistischen Revolution am 19. Juli dem nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega den Rücken gestärkt (Foto). Für sie sind die Unruhen von aussen, vor allem von den USA, gesteuert.

Zum Thema:
Nicaragua: Wenn Tragödie und Wunder nah beieinander liegen
Start ins Berufsleben: Hoffnung für schwere Jungs in Nicaragua
Pastoren und Gemeindeleiter: 14 Evangelische im Parlament von Costa Rica

Datum: 20.07.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Spiegel Online / Magnificat.tv

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