Fatwa gegen Christenverfolgung

Oberhäupter von Sunniten und Schiiten versöhnen sich in der Kirche

Christen helfen bei Versöhnung mit: Regelmässig treffen sich hochrangige schiitische und sunnitische Delegationen in einer Kirche. Die islamischen Führer verabschiedeten auch eine Fatwa gegen Christenverfolgung. Seither ist die Anzahl der Anschläge massiv gesunken.

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Symbol der Hoffnung – irakische Kinder malen Panzer an.
«Etwas Bemerkenswertes ist geschehen», erörterte George (Name geändert) kürzlich im Hintergrundgespräch mit «livenet.ch». George ist Direktor für «Internationale Strategische Beziehungen» bei Open Doors.

Die Christen im Irak seien eine kleine, in vielerlei Hinsicht unbedeutende Minderheit. «Aber Gott nutzt sie, um Versöhnung zu bringen. Ich war auf einem Treffen, wo ein einfacher Mann, Andrew White, der anglikanische Priester von Bagdad, gebraucht wurde, um den Beginn der Versöhnung zwischen den Top-Führern der Schiiten und Sunniten einzuleiten.»

Diese Männer, so George, hätten mehr Macht als die politische Führung in Bagdad. «Warum waren sie bereit, sich in der anglikanischen Kirche in Bagdad zu treffen? Ich glaube, dies kann nur sein, weil der Herr seinem Volk Gunst gibt und er es brauchen will.»

Fatwa gegen Christenverfolgung

George weiter: «Bei einem dieser Treffen hatte ich das Vorrecht, eine Botschaft weiterzugeben. Ich erläuterte: 'Jesus sagt: Jene, die Frieden stiften, sind gesegnet. Und wir glauben, jeder Frieden auf Erden, gleich ob gross oder klein, ist eine Wiederspiegelung des himmlischen Friedens, den er für uns will, wie er in Epheser, Kapitel 2 sagt. Er hat die Mauer zwischen sich und den Menschen niedergerissen. Und der Herr sagt: Brecht nun die Mauern zwischen euch ab.'»

George beschreibt es als wunderbar, wie Gott die Kirche in Bagdad braucht. «Wir sehen, wie daraus Frucht entsteht. Es wurde auch eine Fatwa ausgestellt. Meist hören wir, dass Fatwas ausgestellt werden, um etwas Schlimmes auszuführen. Diese hochrangigen Muslim-Führer veröffentlichten eine gemeinsame Fatwa unter dem Namen 'Kopenhagen-Fatwa', die Gewalt gegen Minderheiten, gerade auch gegen Christen, verurteilt.» Das war vor zwei Jahren. George: «Und seit diese Fatwa ausgestellt wurde, hören wir von keinem Christen mehr, der umgebracht wurde.»

Feuerprobe bestanden

Seither finden die Meetings zwischen Schiiten und Sunniten-Führern regelmässig statt – in der Kirche. «Zu diesen Treffen sind nun auch andere kirchlichen Leiter eingeladen. Das zeigt, dass es ihnen ernst mit der Versöhnung ist.» Anschläge auf Christen hätten seither aufgehört.

«Ich wünschte, ich könnte sagen, dass die Gewalt zu Ende gegangen wäre. Doch das ist nicht geschehen. Der Westen war in diesen Monaten mit anderen Nachrichten beschäftigt; zum Beispiel mit dem Boston-Attentat. In der gleichen Woche sind bei Attacken im Irak Dutzende gestorben. Im Westen wurde darüber wenig berichtet.»

Aus christlicher Perspektive könne gesagt werden, dass seit dem Beginn dieser Treffen und dem Ausstellen der Fatwa kein Christ mehr registriert worden sei, der aufgrund seines Glaubens getötet wurde. «Christen wurden auch bei Attacken getötet, weil sie wie alle anderen Opfer waren – aber sie wurden nicht mehr als Ziel ausgewählt.» Die Anzahl der Angriffe sei insgesamt kleiner geworden.

Zum Thema:
Den Friedefürsten kennenlernen

Datum: 17.07.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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