Nach Erscheinung von Jesus

Ex-Dschihadist gründet 1200 Jesus-Gemeinschaften

In Indonesien hat M., ein früherer Jihadist und Punk, nach einer Erscheinung begonnen, an Jesus zu glauben. Auf seine Initiative hin sind seither 1200 Jesus-Gemeinschaften entstanden, in denen Moslems «Isa» nachfolgen und in ihrer lokalen islamischen Kultur bleiben.

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Die Gang von M. in ihrer Anfangszeit
M. (Name der Redaktion bekannt) war indonesischer Dschihadist und Punk. Er war vorzeitig aus der Schule geflogen und landete auf Arbeitssuche auf Sulawesi, wo er von einer Dschihad-Organisation angeworben wurde. Wie viele junge muslimische Männer wurde er dafür bezahlt, christliche Dörfer anzugreifen in der Erwartung, dass die Christen fliehen würden, um sie so aus der Gegend zu vertreiben.

Aber kurz darauf geschah der Angriff auf die Twin Towers am 11. September, und als in der Folge die USA ihren Kampf gegen den Terror weltweit verschärften, verlor auch M. seinen «Job». Er kehrte nach Jakarta zurück – traumatisiert und depressiv. Er schloss sich wieder den Punks an und begann, Heroin zu spritzen.

Die Wende

Eines Nachts hatte M. einen Traum. Eine Person, die sich ihm als Jesus vorstellte, sprach «hell und mit starken Worten» zu ihm und forderte ihn auf: «Folge mir nach!» Im Traum beschloss M., dieser Person zu folgen – und wachte gesund, nüchtern und ohne Verlangen nach Drogen auf.

Auf der Suche nach jemandem, der ihm seinen Traum erklären konnte, wandte sich M. an Samiton, den Pastor einer grossen christlichen Gemeinde in Jakarta, die besonders viel für Muslims in sozialen Schwierigkeiten getan hatte. «Ich möchte Jesus folgen, aber kein Christ werden», teilte M. ihm schlankweg mit. Pastor Samiton wusste nicht richtig, wie er mit dieser Forderung umgehen sollte, und wandte sich an W., einen Freund. Dieser baute zu M. eine Beziehung auf, verbrachte viel Zeit mit ihm und führte ihn in die Lehren von Jesus ein.

«Ich bringe alle meine Gang-Mitglieder mit»

Der neu gewonnene Glaube schlug tiefe Wurzeln bei M. und veränderte ihn mit der Zeit. Er brachte alle Mitglieder seiner Gang in Kontakt mit seinen neuen Freunden, und einer nach dem anderen begann, sich für Jesus zu interessieren. W. merkte, dass die jungen Männer einen Treffpunkt und z.T. auch einen Wohnort brauchten. So kaufte er ein Haus und nannte es «Father's House». Hier traf man sich regelmässig und entdeckte Jesus und seine Lehren.

Jesus finden durch den Koran

Die Methode, nach der Jesus «entdeckt» wird, ist einfach: Sie folgten den Anweisungen des Koran, die Evangelien und auch Teile des Alten Testaments zu lesen. Wo Fragen auftauchten, wurden sie behutsam beantwortet. So konnten die jungen Männer selbst ihren Glauben entdecken, was für Muslims sehr wichtig ist.

Von Anfang an waren Männer und Frauen in diesen kleinen Entdecker-Gruppen zusammen (was wiederum neue Männer anzog). Das war neu und attraktiv für junge Moslems. Im Gegensatz zum Alltagsleben in Indonesien, sind in der Religion – d.h. in der Moschee - die Geschlechter getrennt. In den Jesus-Gruppen wurde von Anfang an ein selbstverständliches gleichberechtigtes Miteinander praktiziert.

Glaube und small business

M. heiratete und gründete eine Familie. Er wollte nicht nur seinen Glauben weitergeben, sondern hatte ein Herz für die Armen. Zusammen mit seinem Berater entwickelte darum er Geschäftsmodelle, wie – z.T. mit Mikro-Krediten von 100 Dollar – die Menschen um sie herum kleine Geschäfte entwickeln konnten. Sie selbst begannen mit der Herstellung von T-Shirts und probierten eine grosse Anzahl von Geschäftsideen aus.

Jesus in den Familien

Viele der jungen Männer in der Gemeinschaft gingen in den nächsten Jahren in ihre Familien aufs Land zurück und erzählten von ihrem Glauben an Jesus. Sie hatten gelernt: «Wenn du einmal begonnen hast, Jesus zu entdecken, lädst du deine Familie und deine Freund zu einem Essen ein und erzählst ihnen von deinem Glauben.» Die meisten Eltern waren glücklich, dass ihre Söhne in der grossen Stadt nicht untergegangen waren, sondern ein gutes neues Leben gefunden hatten.

So begannen immer mehr kleine Gemeinschaften in Jakarta und im ganzen Land zu entstehen, die sich wiederum ganz einfach fortpflanzten – immer durch persönliche Kontakte und entlang der Familien-Linien. In den Evangelien lernten sie über die Taufe; darum ist es normal, dass jemand, wenn er anfängt, Jesus nachzufolgen, sich im Rahmen der Familie taufen lässt.

Bis heute sind so im ganzen Land allein durch Leben und Zeugnis von M. rund 1200 Jesus–Gruppen unter Moslems entstanden. 

Zum Thema:
Millionen Moslems werden Christen: «Der Islam ist dabei, die Schlacht zu verlieren»
«Noch nie dagewesen»: Muslime werden die besten Evangelisten
Indonesien: Islamische Kampagne warnt: «Zu viele Muslime kommen zum Glauben»

Datum: 13.04.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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