Mission unter den Banjari

Medizin und «der Schatz» bringt Indern Jesu Liebe

Unter dem grössten Nomadenvolk Indiens gab es bisher weniger als 1 Prozent evangelische Christen. Doch jetzt scheint sich ein Aufbruch anzubahnen, zwei Gemeinden sind entstanden. Dabei schöpfen die lokalen Missionspartner unterschiedlichste Möglichkeiten aus.

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Banjari mit der Audio-Bibel «Treasure» (Schatz)
Das indische Wort «Banjara» bedeutet so viel wie Rucksack. Es ist der Name des grössten Nomadenvolkes Indiens. Sechs Millionen Banjara leben in etwa der Hälfte aller Bundesstaaten verteilt, doch weniger als 5 Prozent sind Christen. Die meisten gehören dem Hinduismus und dem Islam an, einige sind Sikhs. «Der Prozentsatz evangelischer Christen [unter den Banjara] liegt bei 0 Prozent, wortwörtlich 0,0», erklärt Greg Kelley, Leiter des Missionswerks World Mission. «Für uns US-Amerikaner ist es fast unmöglich, sich eine Umgebung vorzustellen, in der es keinerlei christlichen Einfluss gibt.»

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Dank einem medizinischem Einsatz waren viele Banjari offen für das Evangelium.
Dabei sind viele der Banjara heute in der Gesellschaft eingegliedert, arbeiten teilweise für die Regierung oder in Büros, andere als Bauern und Händler. Doch sie gehören in ihrem Heimatland zur niedrigsten Kaste, den Unberührbaren (Dalit), und die wenigsten von ihnen – 12 Prozent der Männer und weniger als 5 Prozent der Frauen – können lesen. 

Medizinische Einsätze...

Doch genau diese Dinge, die in ihrer Gesellschaft gegen sie sprechen, nutzen Christen, um den Banjara Gottes Liebe weiterzugeben. World Mission arbeitet hierfür mit lokalen Partnern zusammen und nutzt unterschiedlichste Möglichkeiten. Zum einen arbeiten die lokalen Partner daran, Beziehungen zu den Banjara aufzubauen und ihnen auf persönlicher Basis von Gottes Wort zu erzählen.

Eine andere Form der Evangelisation sind medizinische Einsätze. Greg Kelley berichtet: «Erst kürzlich organisierten unsere Missionare und die nationalen Mitarbeiter einen medizinischen Einsatz und boten kostenlose ärztliche Untersuchungen an. Hunderte von Banjara kamen, um dieses Angebot zu nutzen. Zum ersten Mal hörten sie die Gute Nachricht und erlebten auf praktische Weise Gottes Liebe, so dass sie vom Evangelium fasziniert waren. Viele von ihnen baten Jesus, ihr Herr und Heiland zu werden.»

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Greg Kelley
... und «der Schatz»

Eine andere Möglichkeit, um den Banjara Gottes Wort zugänglich zu machen, ist durch die solarbetriebene Audio-Bibel «The Treasure» (Der Schatz), die World Mission verteilt. Vor kurzem organisierte das Missionswerk vor Ort eine solche Verteilaktion. «Wir wollten damit eine Gruppe von etwa 3'000 Banjara erreichen und daraus sind zwei Gemeinden entstanden», erzählt Kelley. «Das ist erst der Anfang. Wir sehen, dass das Modell der Mission durch Beziehung funktioniert. Wir haben bereits einige Leute, die vor Ort mit ihnen arbeiten und wir glauben echt, dass es jetzt der richtige Moment ist, um die Arbeit zu erweitern.»

Zur Webseite:
World Mission

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Datum: 10.07.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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