Hilfe für Nordkorea

Früher schmuggelten sie Waren, heute «schmuggeln» sie Christen

Bo und Annie (Namen geändert) leben in China. Sie sind Schmuggler – doch nicht von Waren, sondern von Menschen. Das Ehepaar holt heimlich Christen aus dem Untergrund in Nordkorea nach China und bietet ihnen hier eine intensive dreiwöchige Bibelschulausbildung und Jüngerschaftsschulung. Ausserdem versorgen sie Christen in Nordkorea mit Lebensmitteln, Medizin und Kleidung. Doch die beiden Helden waren nicht immer so heldenhaft…

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Ehepaar in Asien (Symbolbild)
Noch vor wenigen Jahren schmuggelten Bo und Annie Waren nach Nordkorea, die dort dringend gebraucht wurden. Dies aber nicht auf humanitärem Hintergrund, es ging ihnen einfach darum, sich zu bereichern. Ihr Geschäftspartner auf koreanischer Seite war ein Mann namens Ju und das Geschäft auf dem Schwarzmarkt blühte – bis Bo mit einem Mal finanzielle Unregelmässigkeiten feststellte. Nach genauerem Forschen merkte er, dass Ju ihn über längere Zeit um grosse Geldsummen betrogen hatte. Wutentbrannt beendete Bo jegliche Geschäftsbeziehungen zu dem Nordkoreaner.  

Zurück nach Nordkorea

Einige Jahre vergingen und Bo und Annie lernten in China Jesus Christus kennen. Ihr Leben, dass sich zuvor ums Geld gedreht hatte, drehte sich nun um Gott und sein Reich. Sie besuchten eine geheime chinesische Bibelschule und bekamen den starken Eindruck, dass Gott durch sie Nordkoreaner schulen und ausbilden wollte, damit diese die Hauskirchen im Untergrund ihres Landes leiten könnten. Dass dies eine äusserst gefährliche Angelegenheit war, war ihnen bewusst – doch durch die früheren illegalen Geschäfte hatten sie viele Kontakte nach Nordkorea, die sie nutzen konnten.

Vergebung mit Folgen

Eine der ersten Personen, zu denen Gott sie führte, war Ju, der Mann, der sie vor so langer Zeit betrogen hatte. Ju war zunächst extrem schockiert – wieso wollten die zwei mit einem Mal Frieden mit ihm schliessen? Dennoch willigte er ein, sie zu treffen. Ju von der Entscheidung für Christus zu erzählen, war extrem gefährlich für Bo und Annie. Jederzeit konnte der ehemalige Geschäftspartner sie bei den Behörden anzeigen – doch das Ehepaar erzählte ganz ehrlich, was sich in ihrem Leben und ihrem Herzen geändert hatte, wie Jesus sie verändert hatte. Zum Endes des Gesprächs vergaben sie Ju für das, was in der Vergangenheit geschehen war. Das hatte Ju nicht erwartet! Die unverdiente Freundlichkeit der beiden brachte ihn dazu, sie um Vergebung zu beten – und auch er nahm Jesus Christus als seinen Herrn und Retter an.

Papier in Kleidungsnähten

Doch dies ist nicht das Ende, sondern vielmehr der Beginn der Geschichte. Ju erzählte trotz aller Risiken bald darauf seiner Familie und entfernten Verwandten von der Begegnung mit Jesus. In nur drei Jahren führte der ehemalige Schmuggler über 20 Familien zum christlichen Glauben. Heute trifft sich die Gruppe regelmässig im Untergrund zum Gottesdienst. Viele von ihnen haben bereits Bos und Annies Bibelschule in China besucht. Dort lernen sie Duzende von Bibelversen auswendig. Wichtige Punkte des Gelernten werden auf kleine Papierstücke gekritzelt, die dann in den Nähten ihrer Kleidung versteckt werden, damit sie bei ihrer Rückkehr nicht auffliegen, sollten sie von der Polizei abgefangen werden. So können sie das Gelernte dann zuhause an ihre Mitchristen weitergeben und andere schulen. Auf diese Weise wird die Untergrundkirche in Nordkorea unterstützt und wächst immer weiter.

Zum Thema:
Nordkorea: Christliche Flüchtlinge: Lieber tot als im Lager
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Datum: 18.05.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Alpha Relief

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