Frau von entführtem Pastor

«Wenn der Feind Böses plant, verwandelt Gott es in Gutes»

Bereits mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit Pastor Raymond Koh aus Malaysia am helllichten Tag entführt wurde. Bei einem Gebetstreffen zum Jahrestag fand seine Frau Susanna Liew trotz der nagenden Unwissenheit ermutigende Worte.

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Susanna Liew
Die Entführung von Pastor Koh war eine durch und durch organisierten Aktion, die weniger als eine Minute dauerte und an der sieben Autos und Motorräder mit etwa 15 Personen beteiligt waren, höchstwahrscheinlich beauftragt durch die malaysische Polizei. Der Vorwurf: Pastor Koh habe Menschen in dem mehrheitlich muslimischen Land evangelisiert und zum christlichen Glauben bekehrt, was laut malaysischem Gesetz verboten ist. Seit dem verhängnisvollen 13. Februar 2017 hat seine Frau Susanna Liew nichts mehr von ihm gehört.

Vereint im Gebet

Am Abend des zweijährigen Jahrestages seines Verschwindens fand ein grosses Gebetstreffen von Menschen unterschiedlichster Gemeinden und Denominationen statt, bei dem alle gemeinsam für Pastor Koh und für das im November 2016 verschwundene Pastorenehepaar Joshua und Ruth Hilmy beteten, aber auch für den schiitischen Muslim Amri Che Mat, der ebenfalls entführt wurde. «Es ist ein Wunder, dass das Leben einer einzigen Familie uns alle vereint hat», erklärte einer der Teilnehmer.

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Pastor Koh vor seiner Entführung
Pastor Koh ist Sozialarbeiter und gründete das Hilfswerk Harapan Komuniti, das alleinstehende Mütter mit ihren Kindern sowie Aids-Kranke und Gefangene unterstützt. Susanna Liew lernt auch heute noch von ihrem Mann, einem «einfachen Mann mit einem ganz grossen Herzen. Er gab sich selbst für die Armen und die Bedürftigen», so Frau Liew am 13. Februar dieses Jahres.

Wand des Schweigens

Doch anstatt die Entführung aufzuklären, tut die Polizei alles, um eine Aufklärung zu verhindern. So begann Kohs Familie, selbst Nachforschungen anzustellen. Sie erhielten das Material von Überwachungskameras und konnten dadurch nachvollziehen, was bei der Entführung geschah. Ein Polizeioffizier, der angeblich Teil der Ermittlungen gewesen sei, aber später Gewissensbisse bekam, erklärte im Mai 2018, dass die Entführung von einem Sonderkommando der Polizei durchgeführt worden sei und dass die ermittelnden Polizisten mit den Tätern unter einer Decke steckten.

«Es ist eine Tragödie, dass wir mehr als 600 Tage nach der Entführung meines Mannes noch immer nicht wissen, wo er ist und was mit ihm geschehen ist», schrieb Susanna am 8. Oktober 2018 an Christian Solidarity International (CSI). «Bei all unseren Bemühungen stossen wir auf eine Wand des Schweigens.»

«Gott ist gut!»

Inmitten des Leides und der schmerzenden Unwissenheit, wie es ihrem Mann gehen mag und wo er festgehalten wird, hält Susanna Liew an Gott fest. Es gebe immer wieder Zeiten, in denen sie ungeduldig mit Gott wird, sich aber hinterher dafür entschuldigt. Sie zitierte an dem Gebetsabend aus dem Buch Klagelieder, Kapitel 3, Vers 25: «Denn der Herr ist gut zu dem, der ihm vertraut und ihn von ganzem Herzen sucht.» Sie habe gelernt, dass «Gutes daraus kommt, wenn man auf Gott wartet». Und weiter: «Gott ist gut! Selbst wenn der Feind Böses plant, wird Gott es in etwas Gutes verwandeln.»

Wie Open Doors USA berichtet, hat Susanna Liew bereits versucht, ein Mitglied des Sonderkommandos zu treffen, das scheinbar für die Entführung zuständig ist. Der Polizist leidet an Krebs. «Ich bete dafür, dass Gott mir die Chance gibt, ihn zu sehen, damit ich mit ihm reden und auch für ihn beten kann», erklärte die Pastorenfrau.

Auch sie selbst bittet um weiteres Gebet. «Danke für all Ihre Gebete. Einige von uns wurden bedroht. Doch die Gebete machen einen grossen Unterschied. Bitte beten Sie weiter für uns!»

Zum Thema:
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Datum: 28.02.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Open Doors USA / CSI Schweiz

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