Irak – Land der Bibel

Christen kehren nach ISIS in ihre Heimat zurück

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Flüchtlingslager im Irak
200 weitere irakische christliche Familien kehren nach der brutalen Besetzung durch ISIS in ihre Heimat zurück. Sie waren aus dem Gouvernement Ninive in die Region Kurdistan geflohen. Das Christentum im Zweistromland, aus dem der Patriarch Abraham stammt und wo der Prophet Hesekiel begraben liegt, erstarkt wieder.

Zweihundert weitere irakische christliche Familien sind in ihre Heimatstädte zurückgekehrt, nachdem sie vom Islamischen Staat IS ins Exil vertrieben worden sind.

Irakische Beamte bestätigten, dass die Familien aus der Region Kurdistan in ihre Herkunftsgebiete im Gouvernement Niniveh zurückgekehrt sind.

Der Bürgermeister von Mosul – einer Stadt, die nach einer erbitterten Schlacht im Jahr 2014 in die Hände der ISIS-Schergen gefallen war – hielt fest, dass in nächster Zeit nach all den Jahren noch viele weitere vertriebene christliche Familien in ihre Herkunftsgebiete zurückkehren werden.

Fast 120'000 Christen zum Gehen gezwungen

Nach Angaben der Assyrischen Demokratischen Bewegung waren fast 120’000 Christen nach der ISIS-Besetzung gezwungen, aus Mosul zu fliehen. Das christliche Leben kehrt damit verstärkt in eines der Ursprungsgebiete zurück: Der biblische Patriarch Abraham stammte aus Ur in Chaldäa, dem heutigen Irak. Zudem liegt der Prophet Hesekiel unweit des damaligen Babylonien begraben und Thomas, ein direkter Jünger von Jesus Christus, gilt als erster, der das Evangelium in den Irak brachte.

Christliche Schulen unterrichten wieder

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Kinder in einer Schule im Irak
Beispielsweise kommt auch die Stadt Karakosch nach der IS-Besetzung langsam wieder auf die Beine und christliche Schulen sind wieder offen.

Pater Ammar Siman, Leiter der wieder eröffneten Schule St. Joseph: «Wenn die Schüler eine gute Ausbildung erhalten, werden sie Leiter, Ärzte und Ingenieure in vielen Gegenden des Irak sein; sie werden die Menschen sein, die künftig Veränderungen für Karakosch bringen werden. Deshalb müssen wir in die Bildung investieren.»

Iraks Christen preisen treuen Gott

Trotz all des erlebten Leids und des unmenschlichen Drucks preisen Iraks Christen Gott als treu.

Ihr Umgang mit der schwierigen Situation, ihr Ausharren im Land – manche konnten nur mit den Kleidern, die sie am Körper trugen fliehen – und nun ihre Rückkehr sind auch eine lehrreiche Lektion für uns alle. Und sie zeigen, dass die Verfolgung nicht das letzte Wort hat.

Zum Thema:
Christen im Irak: «Bereit, für Jesus zu sterben»
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Datum: 17.11.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / Christian Post

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