«Gott hat uns Gewaltiges anvertraut. Was machen wir damit?»
«M16». Das klingt ähnlich wie ein Geheimdienst.
Tatsächlich sind jene, die dabei sind, im Auftrag einer besonderen
Majestät unterwegs. Und das Beste: Es ist nicht eine geheime
Eliteeinheit, sondern auch Du kannst dabei sein. Wir
unterhielten uns mit Andreas Zindel, dem Leiter von Mission.ch sowie
des «Global Aid Network» (Gain).
Andreas Zindel
Livenet: Andreas
Zindel, in England existierte der Auslandgeheimdienst MI-6, heute SIS,
Sie laden zu M16. Laden Sie ebenfalls zum Dienste einer Majestät ins
Ausland? Andreas Zindel: Auf jeden Fall! Wir laden Christen ein, ihr Leben in den Dienst unserer Majestät König Jesus zur Verfügung zu stellen.
Was muss man über die M16-Konferenzen in Thun und Winterthur wissen?
Beide Konferenzen wollen missionsinteressierte und missionsfokussierte Christen
motivieren, herausfordern und inspirieren, ihr von Gott gegebenes Feld in
Beschlag zu nehmen.
M16 nimmt ein aktuelles Thema auf und stellt es
in den Kontext von Jüngerschaft und Sendung. Das Thema «On the Move»
ist mit den aktuellen Themen wie Völkerwanderung, Globalität,
Flüchtlinge, Kirchenentwicklung, Toleranz, Selbstbestimmung, «Missional
Lifestyle» und so weiter stark verbunden und zeigt Kontroversen auf.
Beide Konferenzen sind gleich vom Ziel und Inhalt her, also Seminare,
Ausstellung, Programm und so weiter. In Thun wirkt die Allianz noch
verstärkter mit. Die Lokalität ist mit dem Burgsaal Thun etwas
kleiner.
Welches sind die tragenden Punkte der beiden Konferenzen?
Die Konferenzen wollen unter anderem «Weltmission» bewusst ins Zentrum
stellen. Es gibt viele gute Anlässe und Events in der Schweiz, aber nur
wenige, die sich diesem Thema und dem weltweiten Auftrag Gottes konkret
widmen. Das Thema «Mission» wird in Gemeinden und von Christen mehr und
mehr in Frage gestellt. Fragen wie: «Ist Mission noch nötig, wo die
Welt doch zu uns kommt?» oder Meinungen wie: «Wir können doch auch vor
der eigenen Tür Menschen einladen, lieben und mit Gott in Verbindung
bringen» sind grundsätzlich berechtigt, entbinden uns aber nicht vom
Auftrag «in die ganze Welt zu gehen». Die aktuelle Weltlage, Angst, Job-
und Image-Verlust sind da nur einige von vielen Faktoren, die auch uns
Schweizer Christen bewegen.
Die Konferenz setzt sich hier
ein, aber auch die grösste Einsatzdatenbank der Schweiz, das Netzwerk AEM und auf europäischer Ebene das
Mission-Net.
Das ist nicht die erste Konferenz von Mission.ch – was haben die bisherigen Tagungen ausgelöst?
Ein
interessanter Fakt ist, dass wir in den letzten Jahren zahlenmässig
stabil geblieben sind, rund 400 bis 500 Besucher, also kaum gewachsen
sind, obwohl «mission.ch» als wirkungsvollster Arbeitszweig der AEM
gilt. Unser Ziel ist nicht in erster Linie Wachstum, sondern Zurüstung
und Sendung! Die Konferenz ist ein «Durchlauferhitzer», wird also nicht
jedes Jahr von den gleichen Leuten besucht wie zum Beispiel ein CREA
oder das PraiseCamp. Wir haben festgestellt, dass ein grosser Teil der
Teilnehmer nicht mehr kommt, weil sie sich durch «Mission» in den
«Sende-Modus» gewagt haben. Einsätze, Ausbildungen oder sogar
Langzeitverpflichtungen im In- und Ausland sind das Resultat. Wir haben
also nicht den Anspruch, die Leute zu unterhalten, sondern gezielt
Menschen für Weltmission zu begeistern und freizusetzen. Die meisten
Besucher haben bereits einen Weg hinter sich und sind «mission-minded»
unterwegs. Gerade die Missions-Ausstellung, aber auch die Themen und
Seminare wirken bei vielen wie eine Initialzündung, der weitere konkrete
Schritte Richtung Mission – lokal-regional-global – folgen. Aus diesem
Grund bieten wir auch den «Your Mission Checkpoint» an, wo fragende und
interessierte Besucher eine Beratung und/oder ein Coaching über den
Anlass hinaus in Anspruch nehmen können. So haben wir zum Beispiel
vergeblich auf Mitarbeitende der Vorjahre für Kleingruppen, Logistik,
Workshops und so weiter zurückgreifen wollen und stellen fest, dass bis
zwei Drittel nicht mehr mithelfen können, weil sie bereits eine Vision
entwickelt und auf dem Weg ins Ausland sind. Wenn das nicht cool ist…
Haben
Sie bereits erlebt, dass sich Menschen bei einer vorangegangenen Konferenz
für einen Kurzeinsatz entschieden haben und die dann später
Langzeit-Einsätze leisteten?
Ja, mehrmals und regelmässig. Und das höre ich auch von anderen Werken!
Was ist Ihr Herzensanliegen?
Ich
glaube, das kann man aus den bisherigen Zeilen schon etwas herausspüren:
Wir Christen in der Schweiz sind so gesegnet und haben alles im
Überfluss. Wir haben Ressourcen, Zeit, Sicherheit, Geld, eine Vielzahl
von Gemeinden, Verbände, Schulen, Events… Gott hat uns Gewaltiges
anvertraut. Was machen wir damit? Welchen Mehrwert schlagen wir aus
dieser Fülle? Wie gelingt es uns, Gottes Vision mit Herzblut und Kampf
mit zu tragen, uns einzusetzen und auch Opfer um der «Rettung und
Segnung» der Völker und Nationen willen zu bringen. Aufbruch – auch
Ausbruch – aus dem eingelullten und bequemen Christsein und um Gottes
Willen etwas Grosses wagen, damit Verlorene den Weg zum Vater
zurückfinden, das ist mein Anliegen! Ob lokal-regional oder global
spielt grundsätzlich keine Rolle. Doch global muss dabei sein…
Wann sind die beiden Konferenzen für Sie gelungen?
Wenn
Menschen durch M16 ermutigt und gestärkt Schritte tun und ihr Leben und
ihre Begabungen ganz neu Gott weihen. Wenn Mission – in welcher Form
auch immer – als Herzensanliegen von Gott erkannt und dieser Herzschlag
aufgenommen wird. Wenn sich viele Teilnehmer untereinander und mit den
rund 35 Ausstellern und Werken treffen und im regen Austausch stehen und
inspiriert werden. Wenn Besucher in den Gebets- und Sendungsteilen
bewusste Schritte machen und anschliessend auch umsetzen. Wenn die Kasse
stimmt und die Missionswerke und Schulen in den kommenden Wochen
interessierte Leute am Telefon haben…
Der «M16»-Flyer 2016
Die Konferenz in Thun findet am 29.10 im Burgsaal statt, diejenige in Winterthur am 12. November im Gate27.