Eine Adventsgeschichte

Jesus und mein Scherbenhaufen

Wie ist Gott wirklich? Und welche Vorstellung haben wir von ihm? Eine Weihnachtsgeschichte, die zum Nachdenken anregt, nicht nur bei Plätzchen und Kerzenschein…

Zoom
Zerbrochene Tasse.
Auch in diesem Jahr besucht der achtjährige Daniel vor Weihnachten seinen Opa. Am Nachmittag sitzen die beiden in der Werkstatt und Opa schnitzt eine neue Figur für die Krippe. Dabei erzählt er seinem Enkel die Geschichte von Weihnachten. Von Jesus, dem Sohn Gottes, der als Baby auf die Welt kommt, weil Gott Frieden mit den Menschen haben möchte. Opa kann so lebendig erzählen, dass Daniel mit offenem Mund lauscht.

Jesus ganz nah

Als der Junge am Abend einschläft, hat er einen Traum. Jesus kommt zu ihm in sein Kinderzimmer und sagt: «Drei Dinge möchte ich gern von Dir haben!» Voller Freude antwortet Daniel: «Nimm doch meine neue Eisenbahn, mein schönes Buch und meine neue Mütze!» Doch Jesus meint: «Nein. Diese Dinge brauche ich nicht von Dir! Gib mir was andres!»

Als Daniel fragt, was er haben möchte, sagt er: «Schenke mir Deinen letzten Aufsatz, den Du in der Schule geschrieben hast!» Erschrocken erinnert sich der Junge, dass der Lehrer unter diese Arbeit «Ungenügend» geschrieben hat. Als hätte Jesus seine Gedanken erraten, sagt er: «Eben darum! – Du darfst mir alles bringen, wo die Menschen ein 'ungenügend' darunter setzen!» 
Als zweites bittet Jesus um Daniels Tasse. Wieder erschrickt das Kind. Die hatte er doch im Zorn auf die Erde geworfen und sie war zerbrochen. «Ja», sagt Jesus, «bringe mir immer in Deinem Leben, was Du zerbrichst!»

Und er fährt fort: «Und als drittes bringe mir Deine Ausrede, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie Dich nach der Tasse fragte!» Daniel schämt sich, dass Jesus ihn auf seine Lüge anspricht. Er hatte seiner Mutter gesagt, die Tasse wäre ihm aus der Hand gerutscht, obwohl er sie wutentbrannt auf den Boden geknallt hatte.

Voller Liebe sagt Jesus: «Bringe mir in deinem Leben all dein Versagen. Deinen Scherbenhaufen. Deine Lügen, deinen Trotz, das Ungute, deine Fehler. Denn ich bin gekommen, um zu vergeben und zu heilen. Ich möchte dir helfen, dass du dich verändern kannst und ein Freund Gottes werden kannst.»

Als Daniel am nächsten morgen aufwacht, hat er begriffen, dass das Christkind nicht kommt, wenn wir brav sind. Es ist gekommen, weil wir Menschen es nicht schaffen, gut zu sein, selbst wenn wir uns noch so anstrengen. Jesus kommt, weil Gott uns liebt. So wie wir sind.

(Verfasser unbekannt)

Zum Thema:
Freude statt Hoffnungslosigkeit: Gott hat mein Schicksal gewendet
Jesus begegnet: Am Tiefpunkt meines Lebens fand ich neuen Mut
Auf der Suche nach Liebe: «Ich fühlte mich so verloren»

Datum: 07.12.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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