VeggieTales-Erfinder Phil Vischer

Gott schenkte ihm eine zweite Chance – völlig anders als erwartet

Auch unter deutschsprachigen Christen und vor allem ihren Kindern ist die VeggieTales-Serie bekannt und beliebt. Weniger bekannt ist, dass Phil Vischer die Serie ins Leben rief und seine Produktionsfirma «Big Idea» wenige Jahre später in den Bankrott brachte. Was ihn zu dem Punkt brachte und wie Gott einen völlig ungeahnten Neuanfang mit ihm machte, erzählt er hier.

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Phil Vischer
VeggieTales begann eigentlich als ein Versuch, einen Film zu machen. Ich wollte herausfinden, ob ich, ein total schüchterner Junge ohne Geld, einen Film machen und eine Geschichte erzählen könnte. Es war eher ein technisches Experiment. Und als es funktionierte , wurde es zum Experiment, ob jemand mir VeggieTales abkaufen würde, damit ich noch einen Film machen kann… Als etwa im dritten Jahr der grosse Durchbruch kam, merkte ich: «Wow, das hat wirklich Potential. Gott hat mir etwas Unglaubliches anvertraut. Er hat mich ans Steuer eines genialen Gefährts gesetzt. Das darf ich auf keinen Fall vermasseln…» Und es begann, mir Angst zu machen.

Plötzlich verkauften wir bis zu sechs Millionen DVDs pro Jahr. Durch die Einnahmen gab es mit einem Mal die Möglichkeit, ein grosses Filmstudio aufzubauen. Ich hatte keine Ahnung, wie man das macht, aber ich war ziemlich sicher, dass Gott das von mir erwartete. Warum nicht? Und genau an dem Punkt kam ich vom Weg ab. Ich holte Leute an Board, die etwas davon verstanden und gab das Steuer in fremde Hände. Ich gab die Position auf, in die mich Gott gesetzt hatte, aus Angst, etwas falsch zu machen. Aber genau das war falsch.

Das Ziel, das alles in den Sand setzte

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Phil Vischer mit den VeggieTales
Alles ging den Berg hinunter, als ich ein Buch las, das erklärte, wie man ein erfolgreiches Geschäft aufbaut. Dort hiess es, man brauche ein riesiges, wagemutiges Ziel, das in 20 Jahren erreicht werden kann und das die Mitarbeiter inspiriert. Ich dachte damals: «Gott hat mir kein solches Ziel gegeben… Aber das Buch sagt, ich brauche es, also muss ich mir eins ausdenken.» Sobald ich das Ziel zu Papier brachte, kamen immer mehr ehrgeizige Menschen zu der Firma, die letztlich mehr am ehrgeizigen Ziel interessiert waren als an dem, was ich sagte und wollte. Es waren alles gottesfürchtige Menschen, aber sehr ehrgeizig. Ich konnte sie nicht anleiten, weil ich nicht so ein Typ bin. Und so gab ich die Leitung aus der Hand, und in dem Moment wurde «Big Idea» zu etwas komplett anderem als das, was Gott von der Firma und von mir wollte.

Bereit, in Gott zu ruhen

Ende 2003 meldete «Big Idea» Bankrott an. Die erste Hälfte von 2004 verbrachte ich damit, nach der nächsten grossen Sache zu suchen, die Gott von mir wollte. Ich las die Bibel, betete und sagte: «Gott, gib's mir, ich bin bereit für die zweite Runde! Du weisst doch, wozu ich fähig bin…» Aber er gab mir nichts. Monatelang fragte ich ihn, was ich schreiben soll, was ich tun soll, aber da war nichts als komplette Stille. Und während ich die Bibel las und betete, merkte ich, wie der Tatendrang, etwas zu schreiben und zu kreieren, nach und nach verschwand. Bis ich an den Punkt kam, an dem ich erkannte: Ich muss überhaupt nichts schreiben. Gott hatte mich an einen Punkt gebracht, an dem ich bereit war, gar nichts zu tun, wenn das Gottes Plan war. Einfach in ihm zu ruhen. Ich war wirklich bereit zu sagen: «Gott, wenn du willst, dass es hiermit zu Ende ist, dann ist das ok für mich.»

Einige Tage später wachte ich mitten in der Nacht auf und hatte eine Geschichte im Kopf, die komplette Story. Es war etwas, das ich in einer Bibellese erkannt hatte. Und ich schnappte mir einen Stift und schrieb die ganze Story auf. Am Ende las ich sie meiner Frau vor – und sie weinte, weil die Story sie so bewegte.

Geschichten aus Gott, nicht aus Ehrgeiz

Nach und nach kamen die Geschichten wieder, aber komplett anders als vorher. Denn jetzt kamen die Storys aus meinen Andachten, nicht aus meinem Ehrgeiz. Sie kamen, weil ich Gott verfolgte, nicht das Filmemachen. Und: Sie waren völlig sorgenfrei. Alles, was ich bei «Big Idea» gemacht hatte, kam mit Sorgen und Angst: Wie viel wird das kosten? Wie viele Menschen werden dadurch berührt? Wie viele Animateure können davon leben? Ich wollte Gottes Walt Disney sein und alles, was ich tat, kam mit der Frage: Bringt mich das dem Traum näher, Gottes Walt Disney zu sein?

Aber jetzt sagte mir Gott: «Du und ich, wir nehmen diesen Traum, legen ihn auf den Altar und töten ihn.» Und als ich bereit war, den Rest meines Lebens ohne diesen Traum zu leben, sagte Gott: «So, jetzt fangen wir noch mal von vorne an. Aber die Geschichten werden dich nicht stressen und ins Krankenhaus bringen, wie es bei 'Big Idea' im vierten Jahr passierte. Nein, diese Geschichten sollen dir Freude bringen und diese Freude in deinem Leben wird ein ebenso grosses Zeugnis für die Menschen sein, wie deine Geschichten selbst.»

Phil Vischer leitet heute die kleine Film-Produktionsfirma «Jellyfish Labs» in Wheaton, Illinois, wo er auch mit seiner Frau Lisa und drei Kindern lebt. Er ist aber immer noch in die Produktion von VeggieTales involviert.

Zum Thema:
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Datum: 17.02.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Youtube

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