Besondere Wales-Wanderung

Für Flüchtlinge von Bethlehem nach Ägypten gehen

In Wales gibt es eine kleine Ortschaft namens Bethlehem im Bezirk Carmarthenshire. Von dort aus organisiert Huw Thomas, Leiter von «Christian Aid Wales», einen Marsch für Flüchtlinge nach Ägypten. Allzuweit müssen die Teilnehmer nicht gehen: Yr Aifft (walisisch für Ägypten) liegt 140 Meilen entfernt in Denbigshire.

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Die Gruppe in Wales überquerte den Fluss Dovey mit einem Boot.
Mit ihrem Marsch will die Wandergruppe auf die Flucht von Jesus und seiner Familie von Bethlehem nach Ägypten aufmerksam machen. Mehrere hundert Personen gehen die Strecke, um darauf aufmerksam zu machen, dass in der aktuellen Weihnachtszeit viele Menschen vor Gewalt fliehen müssen.

Die Reise führt von Bethlehem in Carmarthenshire nach Yr Aifft, was übersetzt aus dem Walisischen nichts anderes als Ägypten heisst und in Denbigshire liegt. Der Abmarsch erfolgte am vergangenen Sonntag, 11. Dezember. Wenn alles rund läuft, kommt die Wandergruppe dieser Tage in «Ägypten» an.

«Ein Mass wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr»

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140 Meilen-Wanderung
Die 140 Meilen-Wanderung (rund 225 Kilometer) wird vom Hilfswerk «Christian Aid Wales» organisiert, um Aufmerksamkeit zu erlangen für die Millionen Menschen rund um den Globus, welche diese Weihnachten als Flüchtlinge verbringen müssen. Huw Thomas, Leiter der Organisation, der selbst mitläuft: «Wir dachten, dass dies der richtige Zeitpunkt ist für diesen Marsch.»

Man wolle zeigen, dass Gemeinschaften in Wales da sind, die sich um Flüchtlinge kümmern. «Die Krise hat eine Dimension angenommen, wie sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr zu sehen war. Wir wollen etwas tun.» Unterwegs waren die Wanderer über Nacht in Kirchen und bei Fremden untergekommen.

Maria, Joseph und Jesus waren weiter unterwegs

Die biblische Originaldistanz im Nahen Osten erstreckte sich damals sogar über 430 Meilen (rund 700 Kilometer). Maria, Joseph und Jesus hatten damals somit eine noch weitere Wegstrecke unter die Füsse genommen. Die Gruppe in Wales überquerte den Fluss Dovey mit einem Boot, um an jene zu erinnern, die das Mittelmeer überqueren. Am gegenüberliegenden Strand wurden sie vom Bischof von Bangor, Andy John, im Rahmen einer Andacht willkommen geheissen.

«Die Weihnachtsgeschichte basiert auf Liebe – und diese Liebe scheint durch die Gesellschaft in Wales in dieser Weihnachtszeit.» Er sei selbst an der Grenze von Serbien und Mazedonien gewesen und sei Zeuge der Flüchtlingsproblematik geworden. «Es ist wichtig, dass wir jede Gelegenheit nutzen, um unsere Stimme zu erheben.»

Zum Thema:
Junge Eritreer in der Schweiz: «Ohne ihren Glauben wären viele eritreische Flüchtlinge psychisch krank»
«Echte Hoffnung vermitteln»: So können Christen auf Asylsuchende zugehen
Kolumne zum Sonntag: «Ich war fremd…

Datum: 16.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Anglican News / Premier

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