Inspiriert leiten

Den Unterschied zwischen «Leiten» und «Führen» kennen

Eine gute Leitung gehört zu den Kernaufgaben von Pfarrerinnen und Pastoren. Was das bedeuten kann, wurde am Landeskirchenforum zum Thema «Inspiriert leiten» deutlicher.

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Der Karlsruher Pfarrer Martin Reppenhagen war der Hauptreferent des Landeskirchen-Forums.
Inspiriert leiten hat mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu tun, und dafür sehe er eine neue Offenheit in der Kirche, sagte zur Eröffnung der Tagung Alfred Aeppli, ehemaliger Präsident des Landeskirchenforums und Bundeshauspfarrer. Die Art der Leitung sei entscheidend für die Zukunft der Kirche überhaupt. Wo das Wirken des Heiligen Geistes in die Leitung einfliesse, werde die Kirche auch offen für neue Aufbrüche.

Gute Leiter braucht die Kirche

Hauptreferent des Landeskirchen-Forums vom letzten Samstag in Bern war der Karlsruher Pfarrer Martin Reppenhagen. Dass Pfarrpersonen vor allem zu theologischen Experten statt zu guten Leitern ausgebildet werden, sei für die Kirchen ein echtes Problem, so der Dekan der Badischen Landeskirche. Eine gute Leitung in der Kirche sei anspruchsvoll, denn die Kirche sei sowohl Institution, Organisation und Bewegung. Wichtig sei dabei, dass in den Gemeinden Bewegung und Gemeinschaft im Zentrum stehen. Der Leiter müsse dabei offen sein für Neues, seine Vorstellungen aufgeben können und sich neuen Antworten nicht verschliessen.

Geschichte und Vision

«Leiten heisst heute nicht mehr 'Mir nach, ich weiss wo es langgeht», betonte Reppenhagen vor Pfarrern, Diakoninnen, Mitarbeitenden und Kirchenpfleger/innen. Die Kirche befinde sich heute in einer Krise und wisse noch nicht, wie sie in Zukunft aussehen werde. Für die Zukunft einer Gemeinde seien das Kennen ihrer Geschichte und eine Vision für die Zukunft entscheidend. Ebenso zentral sei, dass die Gemeinde auch eine Pfarrperson hat, welche diese Geschichte wahrnimmt und ihre Vision teilt.

Begleiten, coachen, vernetzen

Reppenhagen machte dabei auf einen wesentlichen Unterschied zwischen «Leitung» und «Führung» aufmerksam. «Führen ist vor allem Beziehungsarbeit», so der Referent. Es gelte, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und sie weiterzubringen. Die Herausforderung der Leitung bestehe dagegen darin, «die Potenziale von Menschen mit der provozierenden Kraft des Wortes vom Kreuz Christi wieder neu zu entdecken.» Er sprach dabei von einem dreidimensionalen Leiten. Dieses sei personenorientiert (partizipatorisch), richtungsweisend (visionär) und erkenntnisleitend (prophetisch). Die drei Grundkompetenzen des Leitens bestehen laut Reppenhagen im Begleiten, Coachen und Vernetzen.

Mehr als ein Job

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Die Mission-21-Direktorin Claudia Bandixen sprach über Leitungsprinzipien in Kirche und Mission.
An der Tagung in der Markuskirche Bern sprach auch die Direktorin von Mission 21, Claudia Bandixen, über Leitungsprinzipien in Kirche und Mission. Sie mahnte die Verantwortung der Pfarrpersonen gegenüber der Öffentlichkeit an: «Wer, wenn nicht die Pfarrrerinnen und Pfarrer, soll für die Kirche dastehen». Sie kritisierte eine Tendenz, das Pfarramt als Job mit festen Bürozeiten zu sehen. Andreas Zeller, Präsident des Synodalrates der reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn, informierte über die Umwälzungen in der Berner Kirche und die 350 Veranstaltungen, mit denen die Berner Kirche das Reformationsjubiläum feiert. Er erläuterte auch die neue Vision seiner Kirche, die lautet: «Von Gott bewegt – den Menschen verpflichtet».

Zum Thema:
Willow-Creek-Kongress: «Erfolgreich leiten heisst dienen»
Seminar zu Vorstandsarbeit: Damit Leiterschaft Leiter schafft
Landeskirchen-Forum: Das Abendmahl als Augenöffner

Datum: 30.10.2017
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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