Umfrage des Blauen Kreuzes

Smartphone raubt Berner Teenagern den Schlaf

Zoom
Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen leidet regelmässig unter Müdigkeit. Dies ergab die JAMESfocus Studie 2020. Damit ist Müdigkeit unter Jugendlichen die mit Abstand am stärksten verbreitete psychische Beschwerde. Eine Befragung des Blauen Kreuzes Bern - Solothurn - Freiburg zeigt nun erstmals auf, dass Teenager primär die Smartphone-Nutzung für ihren Schlafmangel verantwortlich machen.

Im Rahmen der Suchtpräventions-Workshops an Oberstufenschulen befragte das Blaue Kreuz zwischen Januar und Ende Juni 2020 insgesamt 504 Oberstufenschülerinnen und -schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren zu ihrer Gesundheit.

36,5 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr Smartphone-Konsum dazu führt, dass sie teilweise zu wenig schlafen können. An zweiter Stelle sind es die Hausaufgaben, welche zu 26,8 Prozent den Schlaf der Jugendlichen rauben. Auch die Sporttrainings tragen laut den Befragten dazu bei, nicht genügend schlafen zu können (16,2 Prozent). Die Angaben zum Schlafverhalten widerspiegeln die subjektive Einschätzung der Jugendlichen. Mehrfachnennungen waren möglich.

Psychische Beschwerden aufgrund des Schlafmangels

Ein guter Schlaf ist elementar für das eigene Wohlbefinden. Eine aktuelle Untersuchung von 4'790 Jugendlichen kommt u.a. zum Ergebnis, dass Schlafstörungen bei Jugendlichen mit einer grossen Wahrscheinlichkeit zu einer schlechten psychischen Verfassung in späteren Jahren führen. Dies kann die Entstehung von Depressionen fördern. Die Probanden mit Depression schliefen pro Nacht ungefähr 30 Minuten später ein. Einige davon berichteten von einer stark verschlechterten Schlafqualität und -dauer.

Die Erkenntnisse zeigen auf, dass ein gesunder Schlaf unbedingt mehr Beachtung finden muss, um die Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verbessern. Hingegen sind kurzzeitige Schlafstörungen gerade im Jugendalter noch kein Grund zur Sorge.

Zum Thema:
Handy schadet Kindern: Kinderärzte: «Nachlassen aller motorischen Fähigkeiten»
Studie unter Eltern: Sorgenfaktor Smartphone
Stephan Sigg: «Christsein zeigt sich schon daran, wie Jugendliche ihr Smartphone benutzen»

Datum: 03.07.2020
Autor: Markus Wildermuth
Quelle: Blaues Kreuz

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Gesunder Umgang mit Gefühlen
Mit ihrem Buch fordert die Psychotherapeutin Angelika Heinen auf, auch verpönte Gefühle wie Ärger, Angst und Traurigkeit anzunehmen. Sie hätten einen...
Zielbewusst und entspannt
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt, was man im neuen Jahr anders machen möchte. Viele...
Exklusiv bei Livenet
Kaiser Augustus will alle Leute im Reich zählen lassen. Das mündet in ein Chaos: Überfüllte Herbergen, endlose Staus, da kann wohl nur noch Gott...
Olivier Giroud vor 2. WM-Finale
Olivier Giroud sorgt für Pokale: WM-Sieger 2018, Gewinn der Champions-League, Meister in Italien und Frankreich und viermal Cup-Sieger in England....

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...