Im
Nordosten Nigerias hat die Boko Haram-Sekte einen offenen Aufstand angekündigt.
Die Fanatiker in der Provinz Borno, die schon 2009 die Ordnungskräfte bekämpft
hatten, ermorden Politiker und Beamte und terrorisieren die Bevölkerung.
Die islamistische Sekte, die Hunderte Nigerianer umgebracht
hat, drohte auf Plakaten, die sie am Mittwoch in Bornos Hauptstadt Maiduguri
aufmachte, einen «umfassenden Krieg» an. Die Einwohner wurden aufgefordert, sich von
der Polizei fernzuhalten. Auf den Plakaten ist laut der Zeitung «Daily
Champion» zu lesen: «Wir führen diese
Angriffe aus, um den Namen Allahs auszubreiten und uns und unsere Religion aus
den Händen der Ungläubigen und der nigerianischen Regierung zu befreien.» Der Ausdruck in der lokalen Haussasprache ‚Boko
Haram‘ bedeutet: Westliche Bildung und Lebensart, westliche Werte, auch
Demokratie, sind Sünde, sind verboten und zu verabscheuen.
Der
nigerianische Polizeichef Hafiz Ringim bezeichnete vor hohen Offizieren in der
Hauptstadt Abuja Boko Haram und die anhaltenden blutigen Unruhen in Jos als die
grössten Herausforderungen für die Sicherheitskräfte des Landes. Die Regierung
beschaffe 450 Patrouillenfahrzeuge und Motorräder, um die Präsenz der
Ordnungskräfte zu verstärken. Die Polizisten forderte Ringim auf, angesichts
der anhaltenden Tötungen und Gewalttaten nicht Partei zu ergreifen.
Polizeibeamte stehen wegen Untätigkeit und Bestechlichkeit in der Kritik.
Boko
Haram ist in den Gliedstaaten Borno und Bauchi aktiv. Bauchi grenzt an den
Krisenstaat Plateau mit der Hauptstadt Jos.