Am Wochenende wurde in Winterthur der diesjährige StopArmut-Preis verliehen. Dies in vier Kategorien, darunter eine für Projekte und eine für Kreativität – in letzterer zeichnete sich der Gewinner mit einer findigen Rechnung aus.
Rund 300 Personen besuchten die StopArmut-Tagung in der «Arche Winterthur» und wurden dabei auch Zeugen der dritten Verleihung des Stopp-Armut-Preises. Eine jeweilige Fachjury wählte unter 43 Nominierungen vier Gewinner in vier Kategorien aus. Der Preis zeichnet Werke und Projekte aus, die gegen die Armut kämpfen.
«Es kamen wesentlich mehr Eingaben als in den vergangenen Jahren, das zeigt, dass der Preis langsam etabliert wird», erklärt Peter Seeberger, Leiter von «StopArmut 2015».
Zwei Preise für Arbeit in Asien
Der Projekt-Preis ging an Dominic und Rebecca Stankowski, die «Web-Essentials» gründeten, eine Web-Agentur, die innerhalb eines Jahres in Kambodscha selbsttragend wurde und 45 junge Menschen zu Informatikfachleuten ausbildete.
Den Persönlichkeitspreis erhielten Christine und Christian Schneider, die während dreizehn Jahren in den Slums der philippinischen Stadt Manila lebten. Sie wohnten in einer Wellblechhütte, leisteten erste Hilfe, errichteten eine WG für einstige Drogenabhängige und Prostituierte. Sie übergaben die aufgebaute Arbeit kürzlich in einheimische Hände und schrieben ein Buch über ihre Arbeit.
Mit Suppe zum Sieg
Der Gewinner des Kreativpreises, Hans Thomann, rechnete aus, wie schwer der Inhalt der Bibel in Form von Suppenbuchstaben ist, das Ergebnis: 74 Kilogramm. Dazu spielte der Künstler mit Buchstaben über die Bedeutung von Suppe und Bibel. Der Predigtpreis ging an Martin Benz, Pastor der Vineyard Basel. Am 5. Juni 2011 hielt er eine Mahnrede anhand der biblischen Berichte über Sodom und prangerte dabei Überfluss und Verschwendung an.
Renommee steigt
Der StopArmut-Preis werde bei den Gewinnern geschätzt, beobachtete Peter Seeberger. «Ich sah, wie die Werke, die ihn gewonnen haben, ihn bei Ausstellungen und Präsentationen zur Geltung bringen.» Auch schlage er eine Brücke zu staatlichen Entwicklungsorganisationen: «Jährlich wird der Gewinner des Persönlichkeitspreises bei der DEZA durch deren Direktor Martin Dahinden eingeladen. Er führt jeweils durch die DEZA und hört sich an, was der Gewinner des Preises in dieser Welt bewirkt.»