Auf der Arabischen Halbinsel

«Die Regierungen ermutigen, in die Kirche zu gehen»

Christen erhalten auf der Arabischen Halbinsel Land für ihre Gemeinden. Die Regierungen gehen davon aus, dass religiöse Menschen sich in der Gesellschaft gut verhalten. Muslime zeigen sich am christlichen Glauben ebenfalls interessiert.

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Christen erhalten auf der Arabischen Halbinsel Land für ihre Gemeinden.
Sina L. (Name geändert) unterrichtet in einem Land auf der Arabischen Halbinsel Fremdsprachen. «Auf der Halbinsel geht es anders zu und her als im Rest der Arabischen Welt. Bei der Revolution gab es nur in zwei Ländern Manifestationen, in den anderen ist die Lage friedlich geblieben.» Sina spricht von einer gewissen Freiheit, zum Beispiel um in die Kirche zu gehen. Der christliche Glaube darf dabei jedoch nicht öffentlich verbreitet werden.

Die Regierungen ermutigen die anwesenden Ausländer sogar, in die christlichen Gemeinden zu gehen. «Sie wissen, dass dann das Verhalten besser ist. In den meisten Ländern auf der Halbinsel wird sogar Boden zur Verfügung gestellt, um eine Gemeinde errichten zu können», sagt Sina. Sie würden davon ausgehen, dass Menschen, die Kirchen besuchen, weniger Alkohol konsumieren und nicht in Drogendelikte verwickelt sind.

Hollywood ist nicht Christentum

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Eine koptische Kirche in Rafah im Bundesland Nord-Sinai
Verglichen mit vor zehn Jahren gebe es heute mehr Gemeinden. Andere arabische Christen dürfen die Gemeinden ebenfalls besuchen, zum Beispiel Kopten. Viele Christen aus Indien seien ebenfalls in Gemeinden aktiv. «Einzig verbietet das Gesetz, dass man sich an einheimische Nicht-Christen wendet.»

Manche Einheimische würden das Christentum mit dem gleichsetzen, was sie aus westlicher Politik und Hollywood-Filmen kennen und meinen, dass so das Leben von Christen aussieht. «Im Islam gehen Politik und Religion im Gleichschritt. Für uns ist es eine Herausforderung, zu zeigen, dass das Christentum etwas anderes ist.»

Rockstars mit üblem Auftreten, aber einem Kreuz um den Hals, seien wenig hilfreich. «Wir müssen den Unterschied machen. Wir erklären, dass wir Nachfolger von Jesus sind, die in der Bibel lesen und auch fasten.»

Offene Briefe

«Sie schauen mein Leben an und prüfen, was ich sage und wie ich lebe. Dann erhalte ich zur Antwort: 'Ja, du fürchtest Gott wirklich.' Die Freundschaften gehen tief und sie erleben biblisches Christentum.»

Es sei eine Herausforderung, Missverständnisse auszuräumen. «Ich erinnere mich an die Worte im Korinther-Brief in der Bibel. Dort steht, dass wir offene Briefe seien, welche die Menschen lesen können. Jeder kann uns lesen», erklärt Sina. Auf der arabischen Halbinsel werde sie von vielen muslimischen Freunden gelesen. «Wir haben gute Freundschaften, besuchen uns und verbringen Zeit. Dabei sprechen wir auch über Geistliches. Sie sind neugierig, aber sie brauchen jemanden, dem sie vertrauen.»

Zum Thema:
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Zum Ramadan-Ende: Jesus im Koran

Datum: 13.11.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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