Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber
das Gericht …
HEBRÄER
9,27
21. Mai
1945: Nach zwei Wochen Flucht quer durch Deutschland, der
Gefangennahme durch die Engländer und dem Transport in verschiedene
Lager war der Mann am Ende. Wahrscheinlich erhoffte er sich eine
bessere Behandlung, als er die Augenklappe, die er zur Tarnung
getragen hatte, abnahm und dem zuständigen Kommandanten gestand:
»Ich bin Heinrich Himmler.« – Es war das Ziel der alliierten
Streitkräfte, hochrangige NS-Personen zu finden und vor Gericht zu
stellen. Diese versuchten kurz vor und nach dem Kriegsende
verzweifelt, dem Gericht zu entfliehen, indem sie das Land
verliessen, untertauchten, die Identität wechselten oder als letzten
Ausweg Selbstmord begingen. – »Haben Sie den Mann gründlich
durchsucht?«, fragte der britische Kommandant den Arzt. »Ja, wir
haben auch eine Zyankali-Kapsel in seiner Tasche gefunden.
Doch
der entwischt uns nicht mehr!« Aber am nächsten Tag meinte ein
Soldat, einen Gegenstand in Himmlers Mundhöhle zu sehen. »Machen
Sie den Mund auf!«, herrschte er den Gefangenen an, der in diesem
Moment die zweite Zyankali-Kapsel, die er über Tage in seiner
Backentasche versteckt hatte, zerbiss. Heinrich Himmler, Reichsführer
ss, Chef der Polizei und Herr über die Konzentrationslager, starb,
ohne für seine Taten vor Gericht gestellt werden zu können.
Wirklich?
Unser Bibelvers sagt, dass kein Mensch dem letzten Gericht vor Gottes
Thron entfliehen kann. Schuldig gesprochen werden dort nicht nur
Mörder und Verbrecher, nein, jeder wird zugeben müssen, dass er in
seinem Leben oft gegen sein eigenes Gewissen gehandelt und gegen die
Gebote des heiligen Gottes verstossen hat. Dem letzten Gericht
entfliehen kann nur der, für dessen Schuld Jesus Christus am Kreuz
stellvertretend die Strafe getragen hat. Elisabeth Weise
Frage:
Was
empfinden Sie beim Gedanken an ein letztes Gericht?