Was willst du, dass ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, dass ich
sehend werde!
LUKAS
18,41
Wie
lange mag der blinde Mensch schon Tag für Tag am Stadttor von
Jericho gesessen und um Geld gebettelt haben! Sicher hatte er auch
von dem überaus freundlichen Wunderheiler aus Nazareth gehört, und
dann hatte er davon geträumt, der möchte doch auch einmal nach
Jericho kommen. Plötzlich hörte er eine grosse Volksmenge sich
nähern.
Er
erkundigte sich, um was es da gehe. Zu seiner überwältigenden
Freude sagte man ihm, Jesus von Nazareth wolle nach Jerusalem gehen,
und dort werde man ihn zum König machen. So wenigstens sah die
Hoffnung der Leute aus.
Sogleich
fing er an zu schreien: »Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner! «
Und das wiederholte er immer wieder. Die dem Zug Vorangehenden
träumten davon, dass nun das Messianische Reich anbrechen werde, in
dem sie natürlich eine wichtige Rolle spielen würden. Ihnen passte
das Geschrei des Blinden überhaupt nicht ins Konzept, und so
bedrohten sie ihn, er solle schweigen. Der aber schrie immer
eindringlicher, als ahnte er die Tatsache, dass dies seine einzige
Chance sein würde; denn Jesus war wirklich auf seiner letzten Reise,
die am Kreuz enden sollte.
Jesus
blieb stehen, liess ihn rufen und fragte ihn, was er für ihn tun
solle. »Herr, dass ich wieder sehend werde«, war sein einziges
Begehren, und das erfüllte Jesus Christus ihm. Freudig folgte er
jetzt Jesus, seinem neuen Herrn, nach.
Wie oft
ist Christus schon an Ihnen vorbeigegangen? Sie wissen nicht, ob er
es diesmal zum letzten Mal tut. Darum ist es so wichtig, heute so wie
der Blinde am Tor von Jericho zu handeln. Und wenn Sie es längst
gemacht haben, dann danken Sie ihm aufs Neue für seine Rettungstat!
Hermann Grabe
Frage:
Warum
ist es so wichtig, solche Entscheidungen nicht auf morgen zu
verschieben?
Tipp:
Man
muss so lange rufen, bis man erhört wird.