Ein Selbstmordversuch und ein Wunder

«Ohne Gottes Eingreifen würde ich nicht mehr leben»

Mit 21 Jahren hat Raphael Steiner eine schwere Depression. Er beschliesst, sich das Leben zu nehmen, doch in letzter Sekunde greift Gott auf wundersame und unglaubliche Weise ein. Heute sagt er: «Wenn wir nicht mehr weiter wissen, hat Gott immer noch eine Lösung.»

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Raphael Steiner
Meine Depressionen kamen aus dem Nichts. Ich war 21 Jahre alt und plötzlich kamen alle meine Probleme, die ich immer verdrängt hatte, an die Oberfläche. Eigentlich hatte ich ein schönes Leben: Mutter, Bruder, Freunde und eine Freundin, aber es fühlte sich an, als würde alles zu einem Scherbenhaufen zusammenbrechen. In der Ausbildung konnte ich mich nicht mehr konzentrieren, ich konnte nicht mehr schlafen, hatte keinen Appetit mehr, keinen Antrieb, meine Stimmung war schlecht. Aber ich wollte mit niemandem darüber sprechen. Ich war zu stolz, zuzugeben, dass ich Probleme hatte.

Der Entschluss, das Leben zu beenden

Es ging mir so schlecht, dass ich nicht mehr leben wollte. Zwei Wochen lang kreisten meine Gedanken nur darum, wie ich mich am sichersten umbringen konnte und was ich vorher noch erledigen musste. Dann schrieb ich zwei Abschiedsbriefe, an meine Mutter und an meine Freundin. Ich schrieb, dass es mir leid tut und dass ich keinen anderen Ausweg mehr sehe. Was ich vorhatte und wo, sagte ich nicht. Ich wollte nicht, dass irgendjemand die Möglichkeit hatte, meinen Entschluss zu verhindern.

Die Briefe legte ich auf meinen Schreibtisch, dann sperrte ich mein Zimmer ab und versteckte den Schlüssel. Zu meiner Mutter sagte ich, dass ich Freunde am Zugersee treffe. Aber stattdessen ging ich auf eine Zugbrücke, um mein Leben zu beenden.

Zwanzig Minuten lang suchte ich auf der Brücke nach der perfekten Stelle. Es sollte keine Wiese und kein Baum in der Nähe stehen und es musste tief genug sein. Immer wieder kamen Passanten vorbei, ich tat dann so, als würde ich die Natur bewundern. Aber dann war ich allein und setzte einen Fuss auf das Geländer.

Gott greift ein

Plötzlich kam meine Mutter angerannt. Sie nahm mich in die Arme und weinte hemmungslos, ich wusste überhaupt nicht mehr, was los ist. Es war mir ein Rätsel, wie sie mich so schnell hier finden konnte.

Als ich daheim wieder meine Fassung gewonnen hatte, fragte ich sie. Und was sie mir dann erzählte, war unglaublich. Als ich losgegangen war, hatte sie ein ungutes Gefühl. Dann merkte sie, dass mein Zimmer abgeschlossen war, suchte nach dem Schlüssel und fand schliesslich den Abschiedsbrief. Voller Panik raste sie mit ihrem Auto Richtung Zugersee. Sie glaubte, dass ich mit Schlaftabletten schwimmen gehen würde. Aber als sie im Auto sass, sagte eine akustisch hörbare Stimme zu ihr: «Fahr nicht so schnell, es ist noch nicht zu spät.» Die Stimme war warmherzig, voller Liebe und nahm ihr die Angst. Und dann sagte ihr dieselbe liebevolle Stimme, dass ich nicht am See bin, auf welcher Brücke ich stehe und dass sie genau zum richtigen Zeitpunkt kommen wird. Ich war genau so erstaunt wie sie. Eigentlich glaubten wir beide nicht an so etwas wie Gott.

Gott stellt sich vor

Ein paar Tage später, ich war mit Freunden unterwegs, kam ein Typ auf uns zu und erzählte uns einfach so von Gott. Dass er selbst früher ein Junkie war, Jesus ihm begegnet ist und sein Leben sich dadurch vollkommen verändert hat. Er strahlte so eine unglaubliche Liebe und einen Frieden aus, man konnte gar nicht glauben, dass er mal so kaputt war. Das gab mir Hoffnung. Ich dachte an die Stimme, die zu meiner Mutter gesprochen hatte und wusste: Es muss Gott geben!

Ich traf mich nun immer öfter mit dem ehemaligen Junkie und er erzählte mir viel von Gott. Ich sog es auf wie ein Schwamm und dann entschied ich mich, Jesus in mein Leben einzuladen. Das war die Entscheidung, die alles in mir veränderte. Durch Jesus habe ich eine Hoffnung gefunden, die beständig ist und einen Frieden, den mir niemand mehr nehmen kann. Ich habe eine Ruhe, die ich vorher nicht hatte, und ich weiss, dass Jesus mich liebt. Als meine Mutter sah, wie ich mich veränderte, wurde auch sie Christ.

Christ sein bedeutet nicht, dass man dann keine Probleme mehr hat. Zum Beispiel bin ich vor ein paar Jahren in ein Burnout geraten. Aber es war so ein Unterschied, eine Krise mit Gott an meiner Seite zu erleben. Denn er schenkt Hoffnung, auch in schwerer Zeit. Und er hat immer eine Lösung, selbst wenn wir nicht mehr weiter wissen.

Zum Videobeitrag auf Wunderheute.tv

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Datum: 08.05.2017
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / Wunderheute.tv

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