«Zu jeder Zeit in Gottes Armen»

Hai attackierte junge Schweizerin

Simone Merz taucht vor der Bahama-Insel Rose Island. Da wird sie von einem Hai attackiert. Im ideaSpektrum erzählt sie, wie es geschah und wie sie Gott inmitten des Albtraums erlebt hat. Livenet publiziert einen Auszug aus dem Erlebnisbericht der jungen Schweizerin.

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Simone Merz
«Wer hätte gedacht, dass mein rechter Fuss eines Tages als Aufmacher in der Washington Post erscheint?» Wer dies mit beinahe spitzbübischem Lächeln sagt, ist Simone Merz (20) aus dem freiburgischen Courgevaux. Was sie Ende Juli auf den Bahamas erlebt hat, ist Stoff für einen Film. Im Wochenmagazin ideaSpektrum berichtet sie ausführlich darüber.

Mit der «Logos Hope» unterwegs

Die junge Freiburgerin war mit dem OM-Schiff «Logos Hope» unterwegs. Vertrautes verlassen, Neues wagen, Menschen dienen und darin Gott erfahren, das wollte Simone für ein Jahr tun und das Studium an der Pädagogischen Hochschule danach abschliessen.

Ein «prophetisches» Selfie

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Simone Merz vor der Nachbildung eines Haifisch-Kopfs.
Am 1. Mai veröffentlichte sie auf Facebook ein Bild, das sie vor der Nachbildung eines Haifisch-Kopfs mit aufgerissenem Maul zeigt. Als Text stellt Simone Verse aus dem 1. Johannesbrief, Kapitel 4, dazu: «Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.» Angesichts dessen, was sie einige Wochen später erleben sollte, glaubt Simone nicht mehr an Zufälle.

Halt in der Karibik

Anfahrtsziele der «Logos Hope» waren Ghana, Cap Verde, Spanische Inseln, Guyana, Trinidad und Tobago. Dann arbeitete sie für drei Monate in Florence, USA, für OM Ships International. Anschliessend ging sie zurück aufs Schiff. Aruba, Jamaica und die Bahamas waren die nächsten Ziele. Die Bahamas bestehen aus 700 Inseln. Davon sind nur 30 bewohnt. Sie liegen südöstlich von Florida und nordöstlich von Kuba im Atlantik. Trotzdem werden sie regelmässig mit der Karibik verbunden. Wohl deshalb, weil die Bahamas mit den weissen Sandstränden und dem Blaugrün des Wassers die Menschen vom Paradies träumen lassen.

Ein Hai packt Simones rechten Fuss

Dann kam der 27. Juli 2017. Simone und zwei Freundinnen gingen vor der kleinen Insel Rose Island tauchen. Der Fischer Namens Fred bringt die drei hin. Simone erzählt: «Fred und ich tauchen ein und schwimmen ins offene Meer. Nach einer Weile spüre ich, wie meine Arme und Beine müde werden. Ich will an Land. Das Ufer ist zwanzig Meter entfernt. Da! Ein heftiger Ruck am rechten Fuss, ein stechender Schmerz. Ich schreie, lasse den Sack mit der Beute fallen, schlucke Wasser, pruste. In panischer Angst schreie ich nach Fred. Wo ist er?»

Fred gibt Simone Rückendeckung

Fred ist 15 Meter von Simone entfernt. Er taucht kurz ab, um zu sehen, was los ist. Die Blutwolken sagen alles. Sie solle ans Ufer schwimmen, schreit er Simone zu. Er schwimmt zu ihr und bleibt dann dicht hinter ihr. Mit dem Speer in der Hand gibt er ihr Deckung. Er macht Blasen wie ein Verrückter und schlägt mit den Flossen Wellen, um den Hai zu verwirren. Dabei riskiert er sein Leben. Schliesslich stösst er Simone mit letzter Kraft auf einen Felsen.

Ein Makohai

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Makohai
Ein Experte wird später erklären, dass Simone Merz den Angriff eines Makohais überlebt hat. Die grössten unter diesen Haien erreichen eine Länge von vier Metern und ein Gewicht von 600 Kilo. Ihre Vorderzähne sind messerscharfe kleine Sicheln. Ihre Anzahl schwankt zwischen 43 bis 54. Sie verteilen sich in jedem Kiefer in acht Reihen und wachsen von hinten immer wieder nach. Ein Makohai ist schnell, wendig, ausdauernd und erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern. Längst haben die erstaunlichen Fähigkeiten des Makohais das Interesse der Forschung auf sich gezogen. 1961 designte Chevrolet eine Corvette nach diesem Hai - den Konzeptcar «Mako-Shark-II». Die Haut des Hais ist wider Erwarten nicht glatt, sondern rau. Diese Struktur mindert den Reibungswiderstand. Rillen ziehen sich über den ganzen Körper. Die Firma Speedo stellt Schwimmanzüge in Anlehnung an den Makohai her. Flugzeuge und Schiffsrümpfe werden mit Folien nach Haifischart beklebt. So gewinnen sie an Geschwindigkeit und sparen Treibstoff.

«Liebe treibt die Furcht aus.»

Fred alarmiert Viviann und Ning, die auf der anderen Inselseite baden. Beim Steg angelangt, springen sie ins Boot und fahren zu Simone. Fred hilft ihr vom Felsen ins Boot hinunter. Dann fahren sie nach Nassau. Die Frauen singen. Leise zuerst, dann kräftiger. Sie danken Gott, dass ihre Freundin am Leben ist. Ning betet gegen Simones Angst, den Fuss zu verlieren. Auswendig zitiert sie aus dem 1. Johannesbrief: «... vollkommene Liebe treibt die Furcht aus ...» Sie kann es nicht wissen: Es ist der Vers aus Simones Facebook-Profil. Per Rettungsfahrzeug geht es zum Krankenhaus.

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Simone Merz im Rollstuhl
Simone hat Glück im Unglück. Der Hai hat Fuss und Bein nicht durchgebissen, sondern nur nach ihr geschnappt. Die Operation verläuft gut, die Ärzte nähen die durchgebissene Achillessehne und Arterie zusammen. Bereits nach einer Woche im Krankenhaus darf Simone Merz zurück auf die «Logos Hope».

Zeugnis inmitten des Schmerzes

Bereits kurz nach dem Haibiss auf der Fahrt mit den Rettungshelfern war Simone wieder bei vollem Bewusstsein und nutzte dies, um mit den Rettungshelfern über die Gute Nachricht von Jesus Christus zu sprechen. Sie erklärte ihnen, dass Jesus für alle Menschen gestorben sei, damit wir leben dürfen. Auch im Spital kann sie Zeugnis über ihren Glauben abgeben, wie idea Spektrum berichtet: «Aufgrund des Friedens, den die junge Schweizerin ausstrahlt, fragt eine Pflegerin, warum sie eigentlich so glücklich sei. Strahlend erzählt Simone von ihrer Beziehung zu Jesus Christus. Dass der persönliche Glaube an ihn jeden Menschen zurückführe in die Beziehung mit Gott. Die Frau ist berührt. So will sie auch glauben und Frieden für die Seele finden. Simone betet mit ihr.

Mit etwas Distanz zu den Ereignissen von Ende Juli 2017 sagt die Christin: «Ich war zu jeder Zeit in Gottes Armen. Als meine Füsse nicht mehr konnten, schenkte er mir einen starken Glauben.»

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Datum: 01.10.2017
Autor: Simone Merz / Rolf Höneisen
Quelle: idea Spektrum Schweiz

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