Nachdem ISIS verdrängt wurde

Antike Untergrund-Kirche in Syrien entdeckt

In der syrischen Stadt Manbij kam in einer Gegend, die der Islamische Staat als Müllhalde nutzte, ein antiker christlicher Untergrund-Zufluchtsort aus der römischen Zeit zum Vorschein. Es dürfte sich um eine Kirche aus dem dritten oder vierten Jahrhundert handeln.

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In der syrischen Stadt Manbij wurde ein antiker christlicher Untergrund-Zufluchtsort gefunden.
Abdulwahab Sheko leitet die Ausgrabung in der Ruinengegend in Manbij. Der Islamische Staat (ISIS) betrachtete diese Gegend nicht näher. Die Schergen warfen ihren Abfall in die scheinbar leere Hügel-Aufschüttung. Sie waren ahnungslos, dass etwas, das an diesem Ort aus der Erde ragte, die Spitze eines antiken Tores war.

Hätten sie bemerkt, um was es sich handelt, hätten sie es wohl zerstört und die unterirdische Zufluchtsstätte wäre nie gefunden worden.

Als die Terror-Miliz im Jahr 2016 aus dem Ort verdrängt wurde, untersuchte Sheko diese Gegend. «Ich war so begeistert, dass ich es nicht beschreiben kann», sagt Sheko. Kreuze waren in die Säulen eingeätzt und Schriften in die Steine eingraviert. Es sei davon auszugehen, dass es sich um einen Untergrund-Raum für verfolgte Christen handelte, welche sich zur Zeit des römischen Reiches versteckt gehalten haben.

Verständnis für damalige Christen

«Dieser Raum ist besonders. Hier stand wohl jemand, der aufpasste und jede Bewegung draussen registrierte. Er konnte nötigenfalls die anderen warnen», so Sheko.

Der amerikanische Archäologe John Wineland sagte zu «Fox News», dass der Fund hilfreich sein könne, das Leben der Christen im römischen Reich besser zu verstehen.

«Es scheint eine nennenswerte christliche Population gegeben zu haben, die es für nötig befand, ihre Aktivitäten zu verstecken», sagt Wineland, Professor für Geschichte und Archäologie an der Southeastern University. «Es ist auch ein Hinweis auf die Verfolgung durch die römische Regierung, die zu dieser Zeit üblich gewesen ist.»

Minen verzögerten Grabungen

Die Ausgrabung am Ort begann im August 2017. Wegen Minen und Sprengfallen in der Gegend wurde das Unternehmen aber verzögert. Im März nun konnten viele Artefakte gehoben werden und in einem Fest wurden diese den Bewohnern der Gegend vorgestellt.

Zudem wurde entdeckt, dass dem Komplex weitere Räume angehörten. Sheko vermutet, dass diese etwas später errichtet wurden, «als das Christentum nicht mehr geheim bleiben musste».

Bald mehr Funde in einst christlicher Gegend?

Die Stadt Manbij liegt unweit der türkischen Grenze und rund dreissig Kilometer vom Fluss Euphrat entfernt. Die Gegend war nach dem Aufkommen des Christentums bekannt geworden. Nun rechnen Archäologen damit, dass jetzt, wo die ISIS weg ist, noch mehr Funde aus der christlichen Zeit gemacht werden können.

Zum Thema:
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Datum: 07.05.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Fox / Faithit / Christian Headlines

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