Dankbar, trotz Nicht-Qualifikation

Sanya Richards-Ross hat den Lauf vollendet

Viermal gewann Sanya Richards-Ross olympisches Gold an drei Schauplätzen: in Athen, Peking und London. Mit einer erneuten Teilnahme wäre sie in den erlauchten Kreis der wenigen aufgestiegen, die viermal bei den Spielen dabei gewesen sind – doch diesmal gelang die Qualifikation wegen einer Verletzung nicht. Dennoch dankt die Musterathletin Gott, statt mit ihm zu hadern.

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Sanya Richards-Ross
Wegen einer Verletzung erreichte Sanya Richards-Ross die Qualifikationshürde für die Reise an die Olympischen Spiele in Rio nicht. Die letzten Meter bei ihrem somit letzten Lauf musste sie joggen statt rennen, im Vorfeld war sogar der Start ungewiss gewesen. Nach ihrer Verletzung im vergangenen Jahr hatte sie sich erhofft, ihre Karriere dennoch bei den Spielen in Brasilien zu beenden.

Dies ist nicht gelungen, auch weil eine zweite Verletzung dazugekommen ist. Dennoch bleibt sie positiv. «Wenn ich mir das Ende meiner letzten Saison vorstellte, sah ich, wie ich ein letztes Mal die Flagge über meine Schultern lege. Es war das Märchen, auf das ich hoffte.» Als sie ihre letzten 400 Meter nicht rennend, sondern joggend beendete, rief ein Fan: «Wir lieben dich, SRR!» SRR sind die Initialen ihres Namens. «Das brachte mich zurück in den Augenblick, ich wusste, dass nun die Geschichte zu Ende geht. Als ich die letzten Meter meiner Lieblingsdistanz schliesslich joggte, standen alle auf und applaudierten.»

Vor dem Rennen sagte die Athletin jamaikanischer Abstammung, dass sie zu Ende laufen wolle, dafür habe sie gebetet. Wegen einer Verletzung am 1. Juli 2016 war selbst dies zunächst nicht gegeben, doch am Tag vor dem letzten Start gab sie bekannt: «Ich betete nach meiner Verletzung, dass Gott mir erlaubt, mein Rennen zu vollenden. Er antwortete und nun kann ich das tun, was ich am meisten liebe: Laufen und Gott die Ehre geben!»

Gott spielt eine wichtige Rolle

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Sanya Richards-Ross hat den Lauf vollendet
Ihr letztes Rennen endete nicht mehr mit einem Sieg und auch nicht mit der Qualifikation für Rio – es wäre nach Athen, Peking und London die vierte Teilnahme in Folge gewesen. Doch Richards-Ross erreichte die Ziellinie.

«Zuletzt erhielt ich eine Standing Ovation. Natürlich war das nicht für die Performance an diesem Tag, sondern für jene, die über die Jahre gelungen sind. Ich wünschte, ich könnte jedem einzelnen Fan für den Moment des Zieleinlaufs danken, den ich erleben durfte.» Das Ganze erinnere sie auch daran, dass «die Karriere einer Person nicht durch ein Rennen definiert wird.»

In einem früheren Interview betonte Richards-Ross, dass ihr Glaube die grösste Rolle in ihrem Erfolg spiele. «Wäre ich keine Christin und würde ich nicht an Gott glauben, hätte ich wohl 2012 nicht diesen Erfolg gehabt.» Damals gewann sie gleich zwei olympische Gold-Medaillen in London, jene über 400 Meter sowie die 400 Meter-Staffel; dazu kam Gold über 400 Meter an der Hallen-WM in Istanbul.

«Gottes Wirken ist überall zu sehen»

«Wie kann ich wissen, dass Gott real ist?», fragte Sanya via «Instagram» unlängst. Die Antwort lieferte sie gleich mit: «Ich sehe sein Wirken überall um mich herum. Meine Schwiegermutter war vor einem Jahr schwerkrank. Die Diagnose lautete Sarkoidose und Herzinsuffizienz. Die Ärzte gaben ihr noch sechs Monate. Nun, das war vor mehr als einem Jahr. Und sie ist nicht nur weiterhin hier, sondern auch ein grosser Beweis für Gottes Liebe und Gunst.»

Ihre Schwiegermutter Cheryl hob ebenfalls hervor, dass es der Gnade Gottes zu verdanken sei, dass sie die Erwartungen der Ärzte überstiegen habe. Allein Gottes Gnade und viele Gebete seien dafür verantwortlich, so Cheryl.

Gott steht bei

Zudem zeigte sich Sanya als Mutmacherin. Als zahlreiche Personen unter dem Hashtag «WeAreAllUncool» ihre Unsicherheiten eingestanden, wusste Sanya, dass Gott auch bereit ist, jemanden zu brauchen, obwohl er Probleme habe. «Ich habe realisiert, dass wir alle Unsicherheiten und Ängste haben. Das ist normal. Anstatt vor ihnen wegzurennen, gehe ich mit ihnen voran.»

Es mache Sinn, Gott in seinem Leben wirken zu lassen. «Das gibt mir die Zuversicht, die ich brauche, für alles, was ich tue.»
Eigentlich hatte sie nach ihrer Verletzung ihre Karriere an den Olympischen Spielen in Rio beenden wollen. Obschon dies nun nicht möglich ist, verbittert die Athletin nicht, sondern zeigt sich dankbar für das Gute, das ihr in all den Jahren wiederfahren ist.

Zum Thema:
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Datum: 19.07.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post

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