Kennzeichen einer „Sekte“

Eine andere Definition

Der Kirchen- und Sektenkenner Georg Otto Schmid hat auf der Website Inforel.ch auf eine konkrete Anfrage folgende Definition abgegeben:

„Sekten sind Kirchen, die sich selbst überschätzen, die den Willen Gottes an ihren eigenen Willen binden, die sich vorstellen, dass der Himmel eine einzigartige Verbindung zu ihrer eigenen Kirchen-Leitung eingerichtet hat, die sich aus dieser direkten Verbindung zwischen Himmel und Erde der eigenen Organisation gegenüber möglichst totale Kritiklosigkeit verschreiben, und die - weil der Himmel sich ausschliesslich oder doch vornehmlich mit ihnen verbindet - auch auf ökumenische Begegnungen verzichten können.

Kirchen mit ausgeprägten Sektentendenzen können und wollen von anderen Kirchen nichts lernen. Sie sprechen mit anderen nur, um die anderen zur eigenen Wahrheit zu bekehren oder um ihre Wahrheit klarer darzulegen und sich von den Irrtümern der anderen deutlicher abzugrenzen. Kirche im eigentlichen Sinn des Wortes ist für mein Empfinden eine christliche Gemeinschaft, die ihre eigene Irrtumsfähigkeit sehr wohl kennt, die sich selbst gegenüber, der eigenen Lehre und Organisation, die allseits nötige Vorsicht walten lässt und die in ihrem Mangel an eigener Unfehlbarkeit gerne mit anderen Kirchen spricht und mit ihnen und von ihnen lernt.“

Zum Thema:
Die grosse Angst vor „Seelenfallen“ – Wie erkenne ich eine Sekte, wie gehe ich mit Mitgliedern um?

Autor: Georg Otto Schmid

Datum: 18.03.2005
Quelle: Inforel.ch

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